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Klimaschutz geht alle an

Unser Klima hat sich in erdgeschichtlich äußerst kurzer Zeit erheblich verändert und ein Ende dieser Klimaveränderungen ist so schnell nicht zu erwarten. Wenn jetzt das Ziel ausgerufen wurde bis zum Jahr 2050 eine Klimaneutralität zu erreichen, bedeutet das nur, dass nur noch so viel CO2 in die Atmosphäre gelangen soll, wie die Natur auch wieder aufnehmen kann. Der bis dahin aufgebaute Überschuss an CO2 ist damit noch lange nicht reduziert. Die Auswirkungen auf weitere Klimaveränderungen lassen sich kaum abschätzen. Ein Grund zu Entspannung und großer Freude ist ein Erreichen der „Klimaneutralität“ mit Sicherheit nicht. Viele deutsche Städte haben in den vergangenen Jahren im Hinblick auf die menschheitsverursachte Klimaveränderung ein Integriertes Klimaschutzkonzept oder zumindest ein Kommunales Energiekonzept erarbeiten lassen und im Gemeinderat beschlossen.. So auch im Jahr 2015 die Stadt Konstanz mit ihrem Integrierten Klimaschutzkonzept, verbunden mit einem Maßnahmekatalog für die nächsten Jahre. Bei einem Controlling der erreichten Ergebnisse wurde festgestellt, dass eine Reihe von Zielen nicht erreicht wurden. Im Mai 2019 beschloss daher der Gemeinderat einstimmig den Klimanotstand für Konstanz auszurufen. Damit soll erreicht werden, dass auf allen Ebenen des städtischen Lebens mehr und konsequent für Klimaschutz getan wird. Sicherlich geschah dieser Ratsbeschluss auch unter dem Eindruck der in Konstanz auflebenden „fridays for future“ -Bewegung. Was danach in der Bundesrepublik folgte, war schon erstaunlich. Schlag auf Schlag folgten viele deutsche Städte dem Beispiel von Konstanz. Inzwischen haben 67 Städte und ein Bundesland (Berlin) den Klimanotstand ausgerufen, Dass die Klimaveränderung ein überragendes Gegenwarts- und Zukunftsthema ist, wurde auch im Europäischen Parlament erkannt, welches im November 2019 den Klimanotstand für Europa ausrief. Ein Blick auf unsere Nachbarstadt Frankfurt/O. zeigt, dass dort fast schon vorbildlich zielführende Aktivitäten und Maßnahmen auf den Weg gebracht wurden. Bereits 2012 ist von einem darauf spezialisierten Büro ein Integriertes Klimaschutzkonzept erstellt worden, ein Controlling zu erreichten Ergebnissen wurde durchgeführt, aber auch hierbei die Feststellung, dass noch mehr getan werden muss. So hat Frankfurt/O. als 64. deutsche Stadt im November 2019 ebenfalls den Klimanotstand ausgerufen. Das geschah in der Stadtverordnetenversammlung mit großer Mehrheit. Gegenstimmen gab es erwartbar von den Vertretern einer sehr rechtslastigen Partei. Im Oktober 2019 wurde In Frankfurt/. unter Leitung von OB Wilcke eine Energiekonferenz mit Hauptthema „Erneuerbare Energie“ für die Region Oder-Spree durchgeführt. Die Veranstaltung war gut besucht, aber von politisch Verantwortlichen aus dem Amt Schlaubetal war niemand zugegen. Eigentlich hatte es mal im Jahr 2012 einen Startschuss gegeben mit einem „Energie- und Klimaschutzkonzept der Region Beeskow“ , erarbeitet von einem Berliner Büro. Das Amt Schlaubetal war in die Betrachtung in Teilbereichen mit einbezogen. Auch hatte sich das Amt Schlaubetal und andere, Beeskow und weitere Städte dem europaweiten Klimabündnis angeschlossen. Übrig geblieben sind als Mitglieder im Klimabündnis nur die Städte Beeskow und Storkow. Alle anderen haben sich klammheimlich aus dem Klimabündnis verabschiedet. Das ist höchst bedauerlich und ist auch ein Anlass, dass mit der Gründung unseres Vereins „Aktionsbündnis Klima- und Umweltschutz Schlaubetal e.V.“ der Themenkreis Klima-Umwelt-Natur wieder zu einem Schwerpunkt kommunaler Politik wird.

J. Fritzsche