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Naturprojekt Renaturierung Obstbaumfeldweg Müllrose Alte Poststraße

Nach der Renaturierung eines Feld- und Wanderwegs am 23.10. in Mixdorf Richtung Ragower Mühle mit einer Länge von ca. 250 m als kleine „Obstbaumallee“, hier mit 19 Obstbäumen, stand das gleichartige, aber erheblich größere Vorhaben in Müllrose auf dem Programm. Das Zielobjekt war die Verlängerung der Alten Poststr. bis zur Umgehungsstr. mit einer Länge von etwa 500 m. Dieser Feldweg war offenbar in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts als Obstbaumfeldweg angelegt worden. Davon zeugen noch wenige uralte Obstbäume, die im Rahmen unserer Neuanpflanzung bei noch bestehender Vitalität erhalten blieben. Eine Mehrzahl der alten Obstbäume musste jedoch im Laufe der letzten Jahre gefällt werden, lieferten aber mit den Anhäufungen von Totholz wertvolle Lebensräume für viele Tierarten. Für Neuanpflanzungen kamen von vornherein nur Hochstammobstbäume traditioneller Sorten in Betracht, wie auch für Streuobstwiesen empfohlen. Damit sind dann Sorten gepflanzt, die dem Klima angepasst sind und weniger krankheitsanfällig sind. Nach der ersten Begehung der Strecke konnten 38 Möglichkeiten für Neuanpflanzungen ermittelt werden. Damit konnte die eigentliche Vorbereitung in Angriff genommen werden. Eine Baumschule, die in der Lage war, die Wunschliste für die 38 Bäume zu beliefern, wurde in Waldsieversdorf gefunden. Die Anlieferung wurde auch termingerecht vollzogen, so dass vor der Einpflanzung der gärtnerische Entwicklungsschnitt an den Bäumen durchgeführt werden konnte. Durch die Stadt wurden an gekennzeichneten Stellen die Pflanzgruben vorbereitet. Die Aktion der Baumpflanzung vollzog sich nun in zwei Etappen:

Etappe 1. Am 12.11. als Projekttag für eine 3.Klasse der Grundschule Müllrose. Nach Theorieteil durch Herrn R.Boljahn und danach unter praktischer Anleitung ging es an die Arbeit. Die Schüler waren hellauf begeistert und legten mit Feuereifer los. Im Ergebnis waren an diesem Vormittag 21 Obstbäume in die Erde gebracht, angebunden am Pflanzpfahl und mit Verbissschutz versehen.

Hier kann man nur sagen: Hut ab – das war eine tolle Leistung ! Im Nachgang erhielt die 3. Klasse eine Patenschaftsurkunde für dieses Naturprojekt. Eine Auflistung aller 21 Bäume ist auf der Urkunde vorhanden. Die gepflanzten Bäume sind nun die „Baumpatenkinder“ für die Klasse.

Für dieses Naturprojekt sind noch Erweiterungen mit Vogelnistkästen, Ansitz für Greifvögel und eine Feldsteinhaufen vorgesehen. Desweiteren ggf. Buschgehölze zwischen den Obstbäumen.

Etappe 2. Nachdem die Schulkinder am Vortag mit ihrer Superleistung schon 21 Bäume verpflanzt hatten, waren nur noch 17 Bäume für die Müllroser „Gemeinschaftsaktion“ übrig geblieben. Vor Ort am 13.11. war es dann nur eine kleine, aber engagierte Truppe Müllroser Bürger, die diese Pflanzaktion erfolgreich zu Ende brachte. Gibt es wirklich nur so wenige Müllroser Bürger, denen die Wiederherstellung solcher besonders nachhaltiger Biotope nicht völlig egal ist ? Von unseren gewählten Gemeindevertretern war wenigstens Bürgermeister Th. Kühl an beiden Tagen zugegen, um auch am 13.11. selbst Hand anzulegen. Als eigenständiges Problem erwies sich die Finanzierung des Projektes, die bis kurz vor Beginn der Aktion nicht gesichert war. Letztlich aber auch hier „grünes Licht“. Vielen Dank an die wenigen Spender, die zum Teil mit größeren Spenden das Gelingen der Pflanzaktion möglich machten. Als größte Geldgeber seien an dieser Stelle die Sparkasse Oder-Spree mit 750,00 EUR und die FWA mit 500,00 EUR genannt. Finanzielle Mittel aus dem Haushalt der Stadt wurden nicht in Anspruch genommen – das war schon in einem Sondernutzungsvertrag zwischen dem Amt Schlaubetal und unserem Verein so festgelegt. Die Bäume, einschließlich notwendiges Pflanzubehör, sind mit der Anpflanzung in das Eigentum der Stadt übergegangen.

Fazit: Für den Feldweg in der Verlängerung der Alten Poststraße bis zur Umgehungstraße ist mit der Anpflanzung von 38 Hochstamm-Obstbäumen ein besonders nachhaltiges Naturprojekt entstanden, welches als Biotop einen Beitrag gegen den Schwund der Artenvielfalt leisten wird. Durch weitere Ergänzungen soll das noch verstärkt werden. Darüber hinaus werden die Obstbäume hoffentlich in einigen Jahren wohlschmeckende Früchte liefern. Es wurden verschiedene Sorten der Art Apfel, Birne, Kirsche und Pflaume gepflanzt. Hier eine Auswahl für Apfel: Landsberger Renette und Roter Boskoop, für Birne Köstliche von Charneux und Gute Luise, für Kirsche Schwarze Knorpelkirsche und Hedelfinger Riesenkirsche, für Pflaume Graf Althans Reneclode und Stanley-Pflaume.

Es wäre ganz prima, wenn sich für einzelne oder mehrere Obstbäume der Nr. 22 bis 38 Baumpaten für die nächsten 5 Jahre fänden. Dazu gehört nicht viel. Eigentlich nur das Freihalten der Baumscheibe von Unkraut und Entfernen von unerwünschten Seitenaustrieben. Der gärtnerische Baumschnitt, der in Abständen erfolgen sollte, muss von einem fachkundigen Gärtner erledigt werden. Falls jemand Pate werden möchte – bitte melden unter ( 033606) 281.

Mit einem erfolgreichen Abschluss des Gesamtprojektes ist von uns auch eine weitergehende Erwartung verbunden, dass dieses Naturprojekt beispielgebend für ähnliche und vergleichbare Projekte anderorts sein könnte.

Jürgen Fritzsche

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IPCC-Klimabericht 2021

Der im August veröffentlichte Bericht des Weltklimarates zeichnet ein düsteres Bild für die Zukunft. Nach Veröffentlichung des ersten ausführlichen Klimaberichtes im Jahr 1990 ist es nun der 6. Klimabericht, aufgegliedert in 3 Teile.

Zusätzlich zu den sechs Hauptberichten erschienen eine Vielzahl von Zwischenberichten. Veröffentlich wurde zunächst der 1.Teil des mehrere tausend Seiten umfassenden Gesamtberichtes. Die Grundlage bilden die Fülle aller erhobenen gegenwärtigen und vergangenen Wetter- und Klimadaten, die eine umfassende und genaue Analyse der Klimaverhältnisse seit der letzten Eiszeit zulassen. Beteiligt am IPCC -Klimabericht waren weltweit mehr als 300 Wissenschaftler, mit 37 Forschern auch aus Deutschland.

Es erfolgten Auswertungen von 14 000 wissenschaftlichen Arbeiten und Bewertung der erhobenen Wetterdaten. Bei der Fülle der Daten sind inzwischen Hochleistungsrechner, wie einer in Hamburg im Einsatz, eine schon unentbehrliche Hilfe geworden. Damit sind auch Szenarien modelliert worden, welche Entwicklung das Klima unter bestimmten Bedingungen nehmen könnte. Als sicher stellte sich in allen Szenarien heraus, dass bis 2050 die kritische Erderwärmung von 1,5° Celsius überschreiten wird. Das immer noch formulierte Ziel, die Erderwärmung unter 1,5° C zu halten, ist also bereits Illusion. Auch ist eindeutig, dass der Einfluss des Menschen die Atmosphäre, den Ozean und die Landflächen erwärmt hat. Besonders eindrucksvoll ist die Geschwindigkeit mit der sich diese Veränderungen vollzogen haben. Eine Entwicklung, die in den letzten Jahrtausenden der Erdgeschichte beispiellos ist.

Seit dem 5. IPCC-Sachstandsbericht im Jahr 2013/14 gibt es zunehmend Wetterextreme, wie Hitzewellen, Starkniederschlägen, Dürren und Wirbelstürme. Die diesjährige Flutkatastrophe in Rheinland Pfalz und in Nordrhein-Westfalen oder die vielen verheerenden Waldbrände weltweit sind ursächlich der Klimaveränderung zuzuordnen. Die Klimaveränderungen und deren Klimafolgen sind auch im günstigsten Fall der Szenarien für die Zukunft gravierend. Sie betreffen die Landwirtschaft, die Wirtschaft, die Wasserkreisläufe, die Gesundheit, eigentlich alle Bereiche der Gesellschaft. Rückgang des arktischen Meereises und von Schneebedeckung, Anstieg des Meeresspiegels oder Auftauen der Permafrostböden werden unumkehrbar sein.

Ein Anstieg der globalen Erwärmung auf über 2° Celsius wird im Laufe des 21.Jahrhunderts überschritten werden, es sei denn, es erfolgen in den nächsten Jahrzehnten drastische Reduktionen von CO 2- und anderer Treibhausgasemissionen. Auch bei dem günstigsten Szenario steigt die Erderwärmung deutlich über 1,5° Celsius an, könnte auch erst nach 2100 auf 1,4° Celsius absinken, um lange auf diesem Niveau zu verharren. Klar ist auch, Klimaschutz und die Behebung von Klimafolgen wird sehr viel Geld kosten, aber nichts oder wenig zu tun, wird um ein Vielfaches teurer.

Bei all diesen unwiderlegbaren Ergebnissen und Prognosen ist es schon erschreckend, dass immer noch sogar führende Politiker der Meinung sind, Maßnahmen gegen die Klimaveränderung seien unnötig. Dass diese Auffassung auch in der Bevölkerung noch verbreitet ist, ist ein Faktum. Verhaltensforscher sehen die Ursache nicht nur in mangelnder Bildung, sondern in dem Unvermögen vieler Menschen, sich vorzustellen, wie die Welt in 30 oder 50 Jahren aussehen wird. Daraus resultiert auch die fehlende Bereitschaft, sein eigenes Konsumverhalten zu überdenken und ggf. zu ändern.

Im Hinblick auf nationale und internationale Klimapolitik wird Europa noch am besten
bewertet. Das trifft auch auf Deutschland zu, obwohl schon wesentlich mehr hätte erreicht werden können. Die Bremser befanden sich in den Ministerien für Wirtschaft und Landwirtschaft. Positiv andererseits viele Kommunen, in denen verantwortungsbewusste Politiker Klimapolitik auf die Tagesordnung gesetzt haben. Wie sieht es hier im Amt Schlaubetal aus ?? Bisher nicht gut, aber das Thema ist nun präsent. Die Dringlichkeit auch auf kommunaler Ebene klimapolitisch tätig zu werden ist vorhanden, nun muss auch endlich gehandelt werden.

Jürgen Fritzsche

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Plastikvermüllung der Meere

Eine Welt ohne Kunststoffprodukte ist für uns schon nicht mehr vorstellbar. Kunststoffe begegnen uns überall im täglichen Leben, das fängt schon bei der Zahnbürste an. Weltweit werden jährlich über 350 Millionen Tonnen Plastik produziert, Tendenz noch immer steigend. Den Siegeszug begannen die Kunststoffe im Jahr 1912 als der deutsche Chemiker Fritz Klatte das von ihm hergestellte Polyvinylchlorid (PVC) zum Patent anmeldete. Im Laufe der nächsten Jahrzehnte folgten weitere, z.B. Polystyrol, Polyacryl, PET, Nylon, Silikon oder Polyethylen. Abnehmer für Kunststoffprodukte sind vor allem die Verpackungsindustrie (40%), Baubranche (20%) und Automobilindustrie (9%). Deutschland war lange Zeit Spitzenreiter in der absoluten Menge produzierter Plastikstoffe, ist dabei aber von China überholt worden. Trotzdem ist Deutschland in der pro Kopf-Produktion nach wie vor Spitzenreiter.

So toll und schön und angenehm das Leben mit den neuen Kunststoffen geworden ist, so haben sich in ihrem Gefolge Nebenwirkungen ergeben, die man durchaus als dramatisch bezeichnen kann. Nach Erhebungen des WWF (World Wide Fund for Nature) landen jährlich etwa 10 Millionen Tonnen Plastikmüll im Meer. Dabei 20 % direkt von Schiffen oder durch verloren gegangene Fischereinetze, aber 80% kommen vom Land. Und dabei sind als große Sünder die Länder zu nennen, in denen eine organisierte Müllabfuhr und Mülltrennung nicht funktioniert. Diese Überbleibsel der Wegwerfgesellschaft kosten etwa 100.000 Meeressäugern und 1 Million Meeresvögeln das Leben. Die Tiere verhungern mit vollen Mägen, weil sie Plastikteile als vermeintliche Nahrung aufgenommen hatten, die ihren Verdauungstrakt verstopft haben. Plastikteile sind bei 93% in Mägen von Eissturmvögeln gefunden worden, gleichartige Funde bei Schildkröten und Walen. Ein anderes Problem ist ebenso gravierend. Bei der langsamen Zersetzung der Plastikteile werden giftige und hormonell wirksame Zusatzstoffe freigesetzt, die sich in tierischen Organismen anreichern und so mit gefangenen Fischen zum Schluss auf unserem Teller landen.

Welche Ausmaße Plastikvermüllung annehmen kann, ist bisweilen durch Fernsehbilder dokumentiert, in denen wabernde Plastikteppiche in Meeresbuchten oder Strände, übersät mit Plastikmüll zu sehen sind. Der wirtschaftliche Schaden, der hiermit ausgelöst wird ist enorm. Ein besonderes Phänomen sind sogenannte Müllstrudel der Ozeane. Hydrographische Wirbel sammeln hier gigantische Müllteppiche an. Der bekannteste Müllstrudel ist der „Great Pacific Garbage Patch“ zwischen Hawai und Kalifornien. Die Reaktion der Staatengemeinschaft auf die zunehmende Vermüllung der Meere waren internationale Verträge zur Rettung der Meere, auch die EU hat reagiert und eine „Meeresstrategie Rahmenrichtlinie“ auf den Weg gebracht. Die Bundesrepublik ist mit der Einführung von gelber Tonne bzw. gelbem Sack schon fast ein Musterknabe in Sachen Mülltrennung und Plastikrecycling, auch im europäischen Verbund. Für eine Ordensverleihung besteht allerdings noch kein Anlass. Dazu müsste deutlich mehr getan werden, damit Plastikmüll in dieser Menge garnicht erst entsteht (Verpackungsmaterial !) Und leider gibt es auch nicht wenige Bürger, die Kunststoffabfälle einfach in der Umwelt entsorgen, angefangen beim Zigarrettenfilter. Zunehmend wird auch Mikroplastik (Partikelgröße bis 5 mm) immer problematischer, weil das z.B. in Kosmetika oder Cremes beigefügt ist. In Klärwerken können diese Partikel nur teilweise heraus gefiltert werden, der Rest landet über die Flüsse im Meer.
Von Greenpeace kommen 10 einfache Tipps, hier nur die Überschriften zu den Tipps:

  1. Naturprodukte statt Kunstfasern

2. Unnötiges Plastik reduzieren

3. Aufräumen – Weg mit dem Müll

4. Bei Kosmetik auf Inhaltsstoffe achten (Polypropylen, Polyethylen)

5. Mit Rucksack, Korb, Stofftasche einkaufen

6. Zeit nehmen – statt „To Go“

7. Die Macht als Kunde nutzen

8. Sogenanntes „Bioplastik“ vermeiden

9. Müll sammeln und trennen

10. Reparieren, umgestalten, upcyceln

Im Jahr 2010 wurde vom NABU eine Initiative ins Leben gerufen unter der Bezeichnung „Meer ohne Plastik“. Zwei Jahre später wurde daraus die Initiative „Gewässerretter“ zusammen mit dem
Deutschen Kanuverband, dem Deutschen Seglerverband und dem Verband Deutsche Sporttaucher. Angeschlossen hat sich später noch der Deutsche Ruderverband. In vielen Aktionen wurde Müll aus den Gewässern und Uferbereichen entfernt. Informationen sind unter www.Gewässerretter.de abrufbar.

Jürgen Fritzsche

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Rettet die Artenvielfalt!

Im Verlaufe der Erdgeschichte gab es bereits fünf Perioden, in denen es zu einem Massensterben bzw. Artenverlust mit über 75% in der Tierwelt kam. Anhand geologischer, paläontologischer und vor allem radiometrischer Nachweis- und Datierungsverfahren lassen sich die Krisen in der Erdgeschichte dokumentieren. Viele Daten sprechen dafür, dass der Globus sich in einer 6. Phase eines Massensterbens befindet. Im Unterschied zu allen vorherigen Ereignissen, die durch natürliche Prozesse ausgelöst wurden, sind es diesmal die Aktivitäten der Menschheit selbst. Die Ursachen sind vielschichtig: Verlust von Lebensraum, Veränderungen in der Landnutzung, Entwaldung, Umweltgifte, Jagd und Wilderei oder Ausbreitung neuer Krankheitserreger seien als hauptsächliche Ursachen genannt. Immer mehr gewinnt der menschengemachte Klimawandel für den Artenverlust an Bedeutung und wird mit Sicherheit bald die Hauptursache sein. Die Liste der WWF (World Wide Fund for Nature) der vom Aussterben bedrohten Tierarten und bereits ausgestorbener Tierarten wird immer länger. Laut einem Bericht des WWF haben sich die Tierbestände weltweit um 70% reduziert, in Flüssen und Seen sogar um 80%.


„Wenn wir die ökologische Landwirtschaft nicht deutlich ausdehnen, können wir nicht sicher sagen, ob in zehn oder zwanzig Jahren von der jetzigen Vogelpopulation noch etwas übrig ist.“ ( Peter Berthold. Ornithologe und Verhaltensforscher) .


Das ist zwar drastisch formuliert, beschreibt aber eine bittere Wahrheit mit Blick auf die Entwicklungen und Veränderungen in der Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten.
In diesem Zusammenhang ist für unseren Verein ein Thema aktuell geworden, dass man unter der Überschrift Renaturierung von Feldwegen zusammen fassen kann. Der Zustand von Feldwegen in unserer Umgebung ist elende. Einige frühere Feldwege und Feldraine sind der Großflächenlandwirtschaft komplett zum Opfer gefallen, andere vernachlässigt und lückenhaft. Hier eröffnet sich ein lohnendes Betätigungsfeld um für die Natur, die Umwelt und für die Biodiversität Gutes zu tun. Der Wert von Feldwegen mit ihren Feldgehölzen besteht darin, dass sie Lebensraum für Tiere sind, Schutz vor Winderosion bieten, Bodenaustrocknung mindern, das Mikroklima verbessern, eine Funktion als Staubfänger haben und in der Blütezeit auch Bienenweide sind. Außerdem sind Hecken und Gehölze von Feldwegen CO2-Speicher. Natürlich sind solche Feldwege auch prägend für das Landschaftsbild. Aktuell sind zwei Feldwege in der näheren Umgebung für Renaturierungen in Vorbereitung, beide unter der Überschrift Obstbaumfeldweg. Das ist einmal das Teilstück Hauptwanderweg zur Ragower Mühle von Mixdorf bis zum Wald mit bdeidseitig anzupflanzenden Hochstamm- Obstbäumen. Zeitraum für die Anpflanzungen: Oktober/November. Das zweite Feldwegprojekt befindet sich in Müllrose in der Verlängerung der Alten Poststr. bis zur Umgehungsstr. Dieser Feldweg war augenscheinlich vor etwa 80 Jahren als Obstbaumfeldweg angelegt. Einige Uraltbäume sind noch vorhanden, von den meisten sind nur noch Totholzhaufen vorhanden. Auch hier besteht das Ziel in einer Renaturierung als
Obstbaumfeldweg. Pflanztermin ebenfalls im Oktober/November. Für Müllrose besteht noch der Vorbehalt, dass die SVV das Vorhaben so bestätigen muss.


Ein großer Wunsch besteht zunächst darin, dass für die Pflanztage im Herbst eine Beteiligung der Bürger stattfindet. Für den Feldweg Mixdorf via Ragower Mühle Beteiligung Mixdorfer Einwohner, für den Feldweg Alte Poststr. ebenso tatkräftige Mitwirkung von Müllroser Bürgern. Der Pflanztermin wird rechtzeitig bekannt gegeben. Diese Vorhaben sollten als Gemeinschaftsprojekt beider Kommunen verstanden werden. Deshalb gleich noch eine weitere Bitte um Spenden zur Finanzierung aller Sachkosten.


Für Spende auf unser Spendenkonto als Überweisungsgrund bitte „Baumspende Mixdorf“ oder „Baumspende Müllrose“ angeben.
Spendenbescheinigungen werden bei Angabe der Adresse ausgestellt.
J.Fritzsche

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Jeder Baum zählt

Die letzten 10 Jahre waren die wärmsten seit Beginn der regelmäßigen Aufzeichnung von Wetterdaten. Die Auswirkungen dieser Klimaveränderungen konnten auch die Brandenburger mit aller Deutlichkeit spüren.

Sommerliche Hitzeperioden, Trockenheit, Dürre und Ernteausfälle, Waldbrände und permanente Zunahme klimabedingter Waldschäden. Angesichts der weltweiten Zunahme von klimabedingten verheerenden Sturmkatastrophen und Überschwemmungen dürfte klar sein, dass weitere Migrationswellen die Folge sein werden. Deshalb hat eine wirksame und nachhaltige Klimapolitik allerhöchste Priorität. Ergebnisse der Staaten werden im November bei der nächsten Klimakonferenz in Glasgow präsentiert und man sollte hoffen, dass alle Staaten auch willens sind, ihre Anstrengungen zum Klimaschutz zu verstärken. Ein großer Störfaktor ist mit der Abwahl von D.Trump als USA-Präsident nicht mehr vorhanden, aber leider war und ist er nicht der Einzige, der eine menschheitsverursachte Klimaveränderung leugnet. Das sollte alle anderen Länder nicht davon abhalten, das Ziel, die globale Erwärmung auf möglichst unter 1.5 Grad zu halten, mit aller Konsequenz anzugehen. Bei Betrachtung der jetzt schon stattgehabten Klimafolgen, kann man sich vorstellen, welche Auswirkungen auf den Globus zukommen,wenn die globale Erwärmung 1,5 Grad oder mehr erreicht. Was ist zu tun ? Zur Rettung des Klimas müssen Menschen weniger CO2 freisetzen, sowie weniger Kohle und Öl nutzen. Die effizienteste Maßnahme aber bietet die Natur selbst. Einer Studie zufolge kann der Klimawandel durch nichts so effektiv bekämpft werden wie durch Aufforstung. Bäume zu pflanzen, habe das Potential, zwei Drittel der bislang von Menschen verursachten klimaschädlichen CO2-Emissionen aufzunehmen. Das haben Wissenschaftler der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich errechnet. Die Forscher haben aufgezeigt, wo auf der Welt neue Bäume wachsen könnten und wie viel Kohlenstoff sie speichern würden. Die Erde ist derzeit mit 5,5 Milliarden Hektar Wald bedeckt. Die Wissenschaftler der ETH Zürich halten eine Neubepflanzung von bis zu 1.8 Milliarden Hektar für möglich. Es geht vor allem um ehemals intakte, aber heute zerstörte Ökosysteme, so die Wissenschaftler der ETH. Mit Abstand die meisten Flächen für Aufforstung haben demnach Russland, gefolgt von USA, Kanada, Australien, Brasilien und China. Die neuen Wälder könnten 205 Milliarden Tonnen CO2 speichern, wenn sie heran gewachsen sind. Eine Reihe von gemeinnützigen Vereinigungen sammeln Spenden für Baumanpflanzungen in Deutschland und in aller Welt. Das sind z.B. „Grow my tree“, „Plant for the Planet“, „Primaklima“ oder „Naturefund“. Es hat sich gezeigt, dass die Spendenbereitschaft von Jahr zu Jahr größer geworden ist. Das ist ein gutes Zeichen !

Durch das Klima geschädigter bayrischer Fichtenwald ((c) Felix Mittermeier)

Die Forscher der ETH haben bei ihren Berechnungen bewusst Städte und landwirtschaftliche Flächen ausgespart. Und doch besteht hier ebenfalls ein großes Potential für die Bindung von Kohlenstoff aus der Atmosphäre mit Bäumen straßenbegleitend, in Parkanlagen, in Gärten oder auch mit der Renaturierung von Feldwegen. Der Zustand besonders der Straßenbäume ist vielerorts nicht gerade rosig. Der bestehende Baumbestand steht unter Klimastress, ist anfällig für Krankheiten geworden und z.T. abgestorben. Noch immer werden mehr Bäume gefällt, als nachgepflanzt. Bei Neupflanzungen oder Nachpflanzungen sollte selbstverständlich sein, dass klimaresistente Bäume gepflanzt werden und Baumpflege in der Anwachsphase Pflicht ist. Jeder Baum speichert bei normalem Wachstum etwa 22 kg Kohlenstoff pro Jahr. Das ist nicht viel, gemessen an den 9600 kg, die jeder Bürger in Deutschland pro Jahr verursacht. Das heißt nicht, dass jeder Bürger das persönlich verursacht, sondern es ist eine rechnerische Größe aus Gesamtheit der CO2-Emissionen des Landes. Trotzdem ist jeder Baum ein kleiner Baustein, um den Klimafolgen zu begegnen. Viele Bäume, nicht nur im Wald, auch in den bewohnten Städten, haben dann schon eine beachtliche Wirkung. Seit Jahren wird untersucht, welche Bäume sich als Stadtbäume und Parkbäume den Bedingungen des Klimawandels am besten anpassen. Dabei ist vor allem wichtig, wie die Bäume Trockenheit und Hitze vertragen. Aus allen Untersuchungen haben sich Favoriten heraus geschält, die inzwischen von Baumschulen ausdrücklich als „Klimabäume“ angeboten werden. Neben der schon häufig gepflanzten Silberlinde, sind das beispielsweise Dreispitzahorn, Purpurerle, Kanadischer Rotdorn, gefülltblühende Vogelkirsche, schmalkronige Stadtulme oder auch der Säulenfächerbaum (Gingko biloba). Gerade der letztgenante hat sich als Klimabaum besonders hervor getan. Insgesamt lässt sich im Baumsortiment unter etwa 60 verschiedenen Bäumen eine Auswahl für Klimabäume treffen.

Eines muss trotzdem betont werden, und das sagen auch die Forscher der ETH : Eine Aufforstung kann trotz allen Potentials nur eine von vielen Maßnahmen sein. Eine rasche Abkehr vom fossilen Wirtschaftsmodell ist notwendig und kann mit Hilfe eines sektor-übergreifenden CO2-Preises am besten erreicht werden. Dazu soll auch die ab diesem Jahr erhobene CO2-Bepreisung von Heizöl, Gas und Kraftstoff dienen mit 25 EUR pro Tonne für 2021. Anstieg der Bepreisung bis 2025 auf 55 EUR. Da die Unternehmen den Mehrpreis an den Kunden weiter gibt, hat der Gesetzgeber eine Entlastung der Verbraucher an anderer Stelle vorgesehen. Und ein Teil der Mehreinnahmen soll in Klimaschutzmaßnahmen fließen.

In Norwegen ist bei der CO2-Bepreisung ein wesentlich höherer Betrag fällig. Das sind derzeit 57 EUR mit Anstieg auf 195 EUR bis zum Jahr 2030. Das soll nicht ein Vorbild für Deutschland sein – muss es auch nicht. Die bis 2025 ansteigende CO2-Bepreisung sollte schon genügend Druck erzeugen, damit die Wirtschaft forciert klimaneutral wird.

Ein Schlüssel für eine erfolgreiche oder nicht erfolgreiche Klimapolitik jedoch ist und bleibt, wie auf kommunaler Ebene mit den Problemen und Folgen der bestehenden Klimakrise umgegangen wird. Viele Kommunen haben sich in den vergangenen Jahren ein „Integriertes Klimaschutzkonzept“ (IKSK) erarbeiten lassen und haben damit eine Richtschnur für politisches Handeln in der Hand. Wie sieht es im Amt Schlaubetal in dieser Hinsicht aus ? Man darf es vielleicht wohlwollend so umschreiben: Von den politisch Handelnden ist noch nicht ausreichend wahr genommen worden, dass wir uns schon mitten in einer sich verstärkenden Klimakrise befinden und dass im November 2019 das Europäische Parlament für Europa den Klimanotstand ausgerufen hat. Das sollte eigentlich das ultimative Signal für eine konsistente kommunale Klimapolitik sein. Wann sollte damit begonnen werden ? Möglichst bald !!

Jürgen Fritzsche

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Fertigstellung Streuobstwiese im unteren Schlaubetal

Am 24.10. 2020 war es soweit, dass die Aktion zur Anpflanzung einer Streuobstwiese an der Ragower Mühle gestartet werden konnte. Das Wetter war super und alle Beteiligten waren mit Feuereifer bei der Sache. Nach einer Einführung mit Bild und Wort in der ausgebauten Scheune an der Gaststätte Ragower Mühle ging es zum praktischen Teil auf die Wiese. Hier war alles bestens vorbereitet: Die Pflanzgruben für die 25 Obstbäume waren ausgehoben, dafür nochmals vielen Dank an die Firma Olaf Bardeleben, die das mit einem kleinen Bagger in kurzer Zeit erledigen konnte. Ebenso vielen Dank an die Firma Senkpiel/Apel, die zur Verbesserung der Bodenverhältnisse Mutterboden angefahren hatte .

Die Mitwirkenden am 24.10. waren bunt gemischt. Neben den Mitgliedern unseres Vereins Naturfreunde aus Mixdorf, Müllrose, sogar ein Ehepaar aus Eisenhüttenstadt und ganz stark vertreten die Freiwillige Feuerwehr von Schernsdorf.

So tatkräftig wie sich alle auf die Bäume stürzten, war der Pflanzplan in nicht einmal 2 Stunden abgearbeitet. Nach Enthüllung einer Info-Tafel zur Streuobstwiese am Oder-Schlaube-Spree (OSS) -Wanderweg war der Abschluss der gemeinsame Treff an der Gaststätte bei Kaffee, Gulaschsuppe und Kuchen.

Erste echte Streuobstwiese

Was wurde nun am 24.10. wirklich erreicht ? Mit der Anlage der ersten echten Streuobstwiese im Naturpark Schlaubetal ist eine nachhaltige Aufwertung eines bestehenden Biotops entstanden. Das belegt auch die schriftliche Stellungnahme der Unteren Naturschutzbehörde zu diesem Projekt auf der Wiese im Flora-Fauna-Habitat (FFH-Gebiet) : „ Es handelt sich um eine langjährig landwirtschaftlich genutzte Fläche. Die vorgesehene Anlage einer Streuobstwiese stellt eine naturschutzfachliche Aufwertung der Fläche dar. Zudem ist sie geeignet, das Landschaftsbild aufzuwerten, da sie das touristisch genutzte Mühlengelände im Bachtal optisch zum umgebenden Wald abgrenzen wird. Damit wird auch ein Bezug zur historischen Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen um die Mühle erlebbar. Die UNB unterstützt die Anlage von Streuobstwiesen an geeigneten Standorten, da sie besonders aus Sicht des Artenschutzes ein wichtiger Trittstein im Biotop-Verbund für Insekten, Vögel und Kleinsäuger sein können.“

25 Obstbäume verschiedener Sorten

Die für die Anpflanzung vorgesehenen 25 Hochstamm-Obstbäume ( 12 x Apfel, 3 x Birne, 5 x Kirsche, 5 x Pflaume) wurden im Vorfeld sorgfältig ausgewählt mit Gewichtung auf traditionelle und widerstandsfähige Sorten. Dazu hatten wir uns Ende September in Müncheberg von Dr.Schwärzel, dem führenden Brandenburger Obstbaumexperten, beraten lassen. Diese Hochstamm-Obstbäume werden voraussichtlich 60 – 80 Jahre alt, prägen gerade in der Blütezeit das Landschaftsbild und werden in 20 – 30 Jahren ein Maximum an Ertrag liefern. Das Konzept für diese Streuobstwiese sieht vor, dass die Wiese während der Obstreife frei zugänglich bleibt. Jedermann kann dann für den eigenen Verzehr Obst pflücken oder Kleinmengen mitnehmen.

Dank den Spendern

Wie wurde die Anlage dieser Streuobstwiese finanziert ? Fördermittel oder Mittel aus öffentlichen Haushalten wurden nicht in Anspruch genommen. Die Finanzierung erfolgte komplett über Spendenmittel. Dafür möchten wir uns bei allen Spendern, egal ob es große oder kleine Spenden waren, ganz herzlich bedanken. Hervorheben dürfen wir aber besonders die Raiffeisenbank Beeskow, die mit 1500,-EUR einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen des Projektes leistete. Aber auch die Müllroser Firma Chr.Dahlick Oderglas GmbH und Bauunternehmen U.Zimmer und die Arztpraxis DM K. Bischoff waren mit größeren Spenden beteiligt. Das vorhandene Spendenaufkommen machte es möglich, auf dem gleichen Flurstück, aber separaten Wiesenstück weitere sieben Hochstamm-Obstbäume ( 4 x Apfel. 3 x Pflaume) zu pflanzen. Eine Info-Tafel am Wanderweg enthält Informationen zur der hier bestehenden Streuobstwiese und auch zur Historie, sowie Bilder zu heimischen Tieren.

Inzwischen ist unsere Streuobstwiese im Brandenburger Streuobstwiesenkataster unter der Bezeichnung „Streuobstwiese Ragower Mühle“ eingetragen.

Weitere Aktionen geplant

Ein Blick nach vorn darf an dieser Stelle auch noch sein: Seit November letzten Jahres ist für Europa der Klimanotstand ausgerufen worden. Die dramatischen Probleme für die Natur, für die Umwelt, für die Biodiversität sind allgemein bekannt. Das sind die Themen, die für unseren Verein eine zentrale Rolle spielen. Wir möchten mit weiteren Aktionen einen Beitrag zur Minderung dieser gravierenden Veränderungen leisten. Dazu wünschen wir mehr Mitstreiter und Ideen zu geeigneten Vorhaben. Kontakt kann über Mail: Abklima.schlaubetal@web.de oder Tel. 0175/1580778 erfolgen.

J.Fritzsche

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Streuobstwiese Ragower Mühle

Am 24.10.2020 trafen sich ca. 25 freiwillige Helferinnen und Helfer, um an der Ragower Mühle eine Streuobstwiese anzulegen. Der Erwerb von 25 Obstbäumen wurde durch Sponsoren und Kleinspenden ermöglicht. Wir danken Herrn Börner von der Ragower Mühle für das Bereitstellen der Wiese sowie weitere tatkräftige Unterstützung, den vielen freiwilligen Helfern sowie den Sponsoren und Spendern. Ein ausführlicher Beitrag folgt.

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Pflanztag im Oktober

Am 24. Oktober um 14 Uhr führen wir an der Ragower Mühle einen Pflanztag durch. Auf diesem Wege soll eine Streuobstwiese neu angelegt werden. Für die Finanzierung haben wir private Spenden eingeworben. Im ersten Abschnitt pflanzen wir 25 verschiedene Obstbäume, und zwar Apfel, Kirsche, Birne und Pflaume. Wir freuen uns über zahlreiche freiwillige Helferinnen und Helfer. Bitte bringen Sie Spaten und Harke selbst mit. Treffpunkt ist die Gaststätte „Ragower Mühle“. Bitte melden Sie Ihr Kommen unter folgender Email-Adresse an: abklima.schlaubetal@web.de.

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Förderverein Naturpark Schlaubetal e.V.

https://www.schlaubetal-foerdern.de/

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Amt Schlaubetal

https://www.amt-schlaubetal.de/