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Bäume sind Leben

In der Überschrift steckt eine Erkenntnis, die nicht erst für Umweltverbände, wie NABU oder BUND oder die „Grünen“ eine fundamentale Bedeutung hat, sondern schon in grauer Vorzeit bei den Menschen vorhanden war. Im Alten Testament steht geschrieben: „Mitten im Paradies pflanzte Gott den Baum des Lebens.“ Nach jüdischem Verständnis handelte es sich hierbei um einen Olivenbaum. Weitere Hinweise auf die Bedeutung von Bäumen finden sich an vielen Bibelstellen, sowohl im Alten Testament wie auch im Neuen Testament. Machen wir jetzt eine Zeitreise durch Jahrhunderte mit intakten und gesunden Wäldern und landen zu Beginn des 21.Jahrhunderts. Genauer gesagt im Jahr 2019. Aufgeschreckt durch Berichte über den Zustand unserer Wälder hatte unsere Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner am 1.8.2019 die CDU-Fachminister zusammen getrommelt um ihre Vorstellungen zu einem umfassenden Aufforstungs- und Waldumbauprogramms zu verkünden. Auslöser war der Waldschadensbericht, der auf einer Fläche von 300 000 Hektar eine Schädigung oder auch völligen Verlust des Waldes aufzeigte. Die Auswirkungen auf Umwelt, Natur und Klima sind enorm. Man sollte sich hier unbedingt den ökologischen und ökonomischen Wert eines Baumes vor Augen halten. Der Baum als CO2-Speicher, als Sauerstoffproduzent mittels Photosynthese, seine Bedeutung für die Vogelwelt und für Kleinlebewesen, als Schattenspender und damit auch gegen die Austrocknung der Böden wirksam. Herausragend auch die Wichtigkeit für das Mikroklima in Wohngegenden und für das Klima insgesamt. Natürlich sollte nicht vergessen werden, dass Holz in vielfältiger Form und Funktion ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Lebens seit Beginn einer Holzverwertung war. Über die Ursachen der Waldschäden muss hier nicht geschrieben werden, darüber wurde ausreichend in den Medien berichtet. Nur soviel muss gesagt werden: Wer heute noch glaubt, dass die Hitze- und Dürrejahre 2018 und 2019 nur klimatologische Ausrutscher waren, der hat noch nicht erkannt, dass sich der Globus in einer durch die Menschheit verursachten und sich weiter verstärkenden krisenhaften Klimaveränderung befindet. Eine Besserung ist vorerst nicht in Sicht. In der Betrachtung des Zustandes der Bäume ist natürlich nicht nur der Wald von Bedeutung, sondern auch die Bäume an Straßen und der innerörtliche Baumbestand. Auch hier sind die Ergebnisse ernüchternd ! Die Hauptstadt Berlin hat im Vorjahr eine Bilanz von gefällten Bäumen zu gepflanzten Bäumen veröffentlicht. Im Ergebnis kamen auf 100 gefällte Bäume 20 nachgepflanzte Bäume, ein gravierendes Missverhältnis. Und die vielerorts vorhandenen Straßenbäume Ulme, Linde und Platane, auch Ahorn, wiesen deutliche Schäden auf. Wenigstens eine statistische Bilanz konnte Berlin erstellen, das ist schon ein kleiner Pluspunkt. Eine solche statistische Aufarbeitung

sollte überall gemacht werden als Grundlage für zukünftige Maßnahmen. Auf jeden Fall besteht dringender Handlungsbedarf. Was also tun ? Ein kommunales Baumpflanzprogramm muss aufgelegt werden mit Bäumen, die dem veränderten Klima widerstehen können. Bei langjährigen Untersuchungen haben sich drei Baumarten als besonders geeignet erwiesen. Das sind die Silberlinde, die Hainbuche und die ungarische Eiche. Ein Baumpflanzprogramm kostet Geld, das ist klar. Das muss in den jährlichen Haushaltsplänen berücksichtigt werden. Aber auch die Bürger selbst haben die Möglichkeit mit Spenden, Übernahme von Baumpatenschaften oder Baumpflegevereinbarungen einen Beitrag für Klima, Umwelt und Natur zu leisten.

Jürgen Fritzsche