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Schulisches Naturprojekt Feldweg Alte Poststrasse – Teil 4

Mit der Anpflanzung von 38 Hochstammobstbäumen beidseits am Feldweg Müllrose Alte Poststrasse bis zur Umgehungsstrasse ist zunächst der Grundstein für eine Renaturierung dieses Feldweges gelegt worden. Mit der Anpflanzung einer Gruppe Wildrosen und den Vorbereitungen für die Anlage eines Feldsteinbiotops und einer Benjeshecke sind mit Stand 15.9.2022 schon weitere Schritte für die Weiterführung dieses Naturprojektes auf den Weg gebracht. Komplettiert werden soll dieser Feldweg mit weiteren Anpflanzungen in den Freiräumen zwischen den Obstbäumen. Das muss noch sorgfältig geplant und vorbereitet werden, aber auch die Finanzierung muss noch gesichert werden. Ein Hauptanliegen ist bei diesem Projekt, dass Schulklassen der Grundschule Müllrose aktiv in die Entstehung dieses renaturierten Feldweges eingebunden sind und dabei gleichzeitig theoretische Kenntnisse zu Umwelt und Natur vermittelt werden. Hecken und Gehölze bieten vielen Kleinlebewesen und Vögeln Nahrung und Lebensraum. Mit einer gezielten Auswahl von blühenden Sträuchern können zusätzlich wertvolle Nahrung und Lebensraum für Blüten besuchende Insekten geschaffen werden. Darüber hinaus sind Bäume und Sträucher ein guter Windschutz und Schattenspender und mindern die Bodenaustrocknung. In der heutigen Zeit der fortschreitenden Klimaveränderung ist die vorbereitende Planung besonders wichtig. Das bezieht sich nicht nur auf die Fragen welche Höhe und Breite die Anpflanzungen einnehmen sollen, oder welche Funktionen die einzelnen Bereiche haben sollen. Auch ist zu klären, wo man geeignetes Pflanzmaterial bekommt. Ein genauer Pflanzplan erleichtert die Planung und Durchführung der Anpflanzungen und gibt Aufschluss darüber, in welcher Stückzahl bestellt werden muss und wie diese optimalerweise angeordnet werden. Soll ein vielseitiges Biotop entstehen, sollten unterschiedlich große Straucharten zum Einsatz kommen. Auch dornige Arten sind gut, bieten sie doch Vögeln Schutz vor Räubern, z.B.Katzen. Bevorzugen werden wir für die zukünftigen Anpflanzungen Buschgehölze die regional typisch sind, wenig Pflegeaufwand auslösen, desweiteren möglichst trockenresistent, windstabil und winterhart sind. Der Pflanzabstand der Buschgehölze variiert in Abhängigkeit zu der letztlich gewünschten Dichte und Größe der Sträucher. Bei einem Abstand von 0,5 bis 1,0 Meter lässt sich schließlich der Bedarf an Pflanzmaterial ermitteln. Der beste Zeitpunkt für die Anpflanzungen ist der Herbst, wenn die Buschgehölze die Blätter abgeworfen haben. Grundsätzlich kann man auch noch im Winter pflanzen, sofern kein Frost herrscht und keine Schneedecke liegt. Je früher vor der nächsten Vegetationsperiode gepflanzt wird, desto besser können sich die Pflanzen setzen und Feinwurzeln ausbilden. Als Beispiele für Pflanzen seien hier nur genannt: Berberitze, Weißdorn, Hopfen, Schlehen, Brombeere oder Ginster. Die Anpflanzungen sind natürlich der Hauptbestandteil des renaturierten Feldweges. Vorgesehen ist auch ein größeres Insektenhotel, das im Praxislernzentrum der Schule hergestellt wird. In diesem Zusammenhang wäre die Anlage eines Blühstreifens eine gute Sache und besonders förderlich für eine größere Insektenvielfalt. Ein Hinweisschild am Anfang des Feldweges wird ggf. noch aufgestellt, ansonsten werden keine weiteren Beschilderungen vorgenommen. Eine Ausnahme ist für die Obstbäume gemacht. Hier findet sich an jedem neu gepflanzten Hochstammobstbaum eine kleine Schiefertafel mit Benennung des dortigen Obstbaumes.

Wir dürfen hier nochmals das Hauptanliegen dieses schulischen Naturprojekts darstellen: Es soll auf einer Länge von ca. 500 Metern ein Biotop mit vielfältiger Bepflanzung, Ausstattung und Funktion entstehen. Die Fertigstellung soll im Wesentlichen bis April des nächsten Jahres erfolgen, dann auch Präsentation für die Öffentlichkeit.

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Hitzesommer 2022

Eine solche lang anhaltende Hitzeperiode gab es seit Beginn der kontinuierlichen Aufzeichnung der Wetterdaten noch nicht. Vielerorts Rekordtemperaturen, wie in Spanien oder Indien bis nahe 50° C.

Dazu Dürre, Austrocknung von Wasserläufen, schwere Schäden für die Vegetation, und natürlich auch für die Landwirtschaft. Dazu Waldbrände, vor allem in Südeuropa in einem unbekannten Ausmaß. Das Jahr 2022 hat exemplarisch sichtbar gemacht, wohin die Reise in den nächsten Jahrzehnten geht, wenn die Klimaveränderung so weiter seinen Verlauf nimmt. Dabei ist die globale Erwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit gerade mal um 1,2 ° Celsius angestiegen. Das hört sich nach nicht viel an, hat aber bereits Klimaereignisse zur Folge, die Schäden in Milliardenhöhe verursachen. Ursache der Klimaveränderung ist der nach wie vor ungebremste Anstieg von klimaschädlichen Gasen in der Atmosphäre, insbesondere CO2, als Ursache für den sogenannten Treibhauseffekt. Seit 1960 gingen die Emissionen von CO2 besonders steil in die Höhe und haben in den letzten Jahren trotz eines Pariser Klimaabkommens und weiterer Klimakonferenzen nicht abgenommen. Eine kleine Delle gab es im Zusammenhang mit der Coronapandemie, eindeutig zu wenig um einen spürbaren Effekt auf die Klimaveränderung zu bewirken. Der CO2-Ausstoß in die Atmosphäre betrug weltweit im Jahr 2020 34,8 Milliarden Tonnen. Im Jahr 2021 wurde sogar noch ein Anstieg auf 36,3 Milliarden Tonnen errechnet. Wenn dieser Trend so weiter geht, wird für das Jahr 2050 ein CO2-Ausstoß von 43,1 Milliarden Tonnen prognostiziert. Klimaexperten warnen bereits, dass ein kritischer Punkt der CO2-Anreicherung in der Atmosphäre bereits vor dem Jahr 2050 erreicht wird, bei dem das Klima eine völlig unkontrollierbare Eigendynamik erreicht. Zum größten Klimasünder ist mittlerweile China aufgestiegen. Die CO2-Emissionen betrugen 2021 11,8 Milliarden Tonnen und damit ein Drittel der weltweiten Emissionen. Und China baut weitere Kohlekraftwerke !! Auch der brutale Angriffskrieg gegen die Ukraine untergräbt massiv alle Bemühungen in der Klimapolitik.

Das immer wieder propagierte Ziel der Begrenzung auf eine maximale Erwärmung um 1,5° Celsius bis zum Jahr 2050 ist wohl ziemlich illusorisch. Die Klimawissenschaftler erhoffen nun als bestes Ergebnis ein Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um 1,75 °Celsius. Dafür müsste aber in allen Ländern, Landkreisen und Kommunen weit mehr getan werden, als derzeit geschieht. Realistisch ist wohl ein Anstieg der globalen Temperatur um etwa 2° Celsius noch vor der Jahrhundertwende. Im ungünstigen Fall noch deutlich darüber – die dabei folgenden Auswirkungen entziehen sich schon der Vorstellungskraft. Noch immer gibt es Menschen, das sind nicht einmal wenige, die glauben fest daran, dass die Klimaveränderung nicht ihre Ursache in den Aktivitäten der Menschheit selbst hat. Da werden Sonnenflecke, die Verschiebung der Erdachse angeführt, oder so argumentiert; „Klimaveränderungen gab es schon immer, das ist auch diesmal ganz normal und hat natürliche Ursahen, da kann man dagegen auch garnichts machen“. Alles Unsinn, hört sich fast nach Trump an, für den war die Klimaveränderung eine Erfindung der Chinesen. Für diese besagten Zeitgenossen ist auch eine Greta Thunberg und die gesamte weltweite Jugendbewegung politisch instrumentalisiert und irregeleitet. Richtig ist aber, dass diese jungen Menschen in ihrer Sorge um ihre eigene Zukunft in 30 oder 50 Jahren schlauer und intelligenter sind, über einen fundierteren Erkenntnisstand über die Zusammenhänge der Klimaveränderung verfügen als diese besagten Erwachsenen, die auch nicht bereit sind, den eigenen „ökologischen Fußabdruck“ zu überdenken und schon garnicht irgend etwas zu ändern. Eines hat „fridays for future“ (FFF) auf jeden Fall bewirkt, die Welt aufgerüttelt, verbunden mit der Hoffnung, dass greifbare Fortschritte in der Klimapolitik erzielt werden. Deutschland selbst hat durchaus schon Erfolge zu verzeichnen. Der Anteil der erneuerbaren Energien ist angestiegen, noch nicht genug, auch das ist Fakt. Und dann gibt es noch jede Menge Widerstände gegen alles, was mit erneuerbaren Energien zu tun hat. Gegen Windkraft sowieso, aber auch gegen Photovoltaik, Biogasanlagen, Stromtrassen und Energiesparpläne. Andererseits gibt es in Deutschland aber auch Kommunen, die eine vorbildliche Klimapolitik betreiben und sogar energieautark über die Runden kommen. Es bedarf wohl immer eines konkreten Planes, einer engagierten Gemeindevertretung, einer Motivation für die Einwohner zum Mitmachen in der kommunalen Klimapolitik. Leider gibt es auch Kommunen in denen Klimapolitik offenbar ein Fremdwort ist. Bei diesen Kommunen entsteht jetzt wenigstens aktuell die Hoffnung, dass der finanzielle Hebel der steigenden Energiepreise zum Handeln zwingt und mit Energiesparmaßnahmen ein Beitrag in der Klimapolitik geleistet wird.

J.Fritzsche. www.klimaschutz-schlaubetal.de

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Schulprojekt Renaturierung Feldweg Alte Poststraße – Teil 3

Wie bringt man Kindern nahe, wie dringlich es ist, den Zerstörungsprozess an unserer Natur aufzuhalten und wieder umzukehren. Der Verlust der Artenvielfalt, sowohl quantitativ als auch qualitativ ist alarmierend. Am Schwund der Insektenpopulation um 75% lässt sich beispielhaft erkennen, dass wir alle in der Pflicht sind, etwas für die Gesundung der Natur zu tun. Der Appell geht zunächst an die Erwachsenengeneration mit der Frage was für eine Umwelt und Lebensgrundlage sie ihren Kindern und Enkelkindern hinterlassen wollen. Natürlich stecken die großen Probleme in der Industrie, bei der Landwirtschaft, Forstwirtschaft,Tourismusbranche und weiteren Wirtschaftszweigen. Aber auch jeder Einzelne ist gefordert sein Konsumverhalten zu überdenken. Unser Verein hat sich zur Aufgabe gemacht, mit einem Naturprojekt zusammen mit Schülern der Grundschule Müllrose einen kleinen Beitrag zur Wiederbelebung ökologisch wertvoller Bereiche zu bewirken.

Die Klasse 5b der Grundschule Müllrose

Im Herbst letzten Jahres wurde damit am Feldweg in der Verlängerung der Alten Poststraße begonnen. Hier wurden im November 38 Hochstammobstbäume gepflanzt. Dabei handelte es sich vorwiegend um traditionelle Sorten, die auch für Streuobstwiesen empfohlen werden. Mit einer 3.Klasse der Grundschule wurden dabei an einem Tag 21 Obstbäume in die Erde gebracht. Angekündigt war schon zu diesem Zeitpunkt, dass die Renaturierung dieses Feldweges noch weiter gehen soll. Und das ist nun am 26. Mai mit der Klasse 5a der Grundschule begonnen worden. Gleich am Anfang der Obstbaumreihe ( Baum 1 und 2) wurden 30 Wildrosen gepflanzt, das verbunden mit theoretischen Erläuterungen. Ein weiterer Theorieteil vor Ort erfolgte anschließend durch Frau Barbara Schubert weiter hinten am Feldweg, an einem Bereich der für die Anlage eines Feldsteinbiotops und einer Benjeshecke vorgesehen ist. Diese beiden Projektteile könnten noch im Sommer realisiert werden. Weitere Anpflanzungen feldwegtypischer Gehölze zwischen den angepflanzten Obstbäumen im Verlauf dieses Feldweges sind geplant – besserer Pflanztermin aber Herbst. Bei den jetzt im Mai angepflanzten Wildrosen, die robust, trockenresistent und hitzeresistent ist, haben wir keine Sorge, dass diese Pflanzen nicht anwachsen.

Die Schülerinnen und Schüler bei der Arbeit

Die weitere Gestaltung des Feldweges Alte Poststraße ist selbstverständlich weiterhin in Verbindung mit der Grundschule vorgesehen. Da hier viele Pflanzen benötigt werden, die gekauft werden müssen, hat der Verein auch einen Antrag auf finanzielle Unterstützung Höhe von 1200,- EUR aus dem Bürgerbudget 2022 gestellt. Erfolg ungewiss – hängt von der Zustimmung der Müllroser Bürger ab. Aber auch für private Spenden zur Realisierung dieses Projektes wären wir sehr dankbar.

Verdiente Pause nach getaner Arbeit

In der weiteren Ausgestaltung des Feldweges „Alte Poststraße“ steht die Idee des schulischen Naturprojektes absolut im Vordergrund, sowohl in der praktischen Mitwirkung bei allen Einzelmaßnahmen, als auch in der Wissensvermittlung für Natur und Umwelt an einem neuen Projekt, an dem die Schulkinder maßgeblich beteiligt waren und weiterhin werden

J.Fritzsche. Mail: fritzsche.muellrose@web.de

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Der 6. IPCC-Bericht 2022, Teil 3

Mit der Veröffentlichung des 3.Teiles am 4.April liegt nun der aktuelle IPCC-Bericht in Gänze vor, obwohl für September noch eine Zusammenfassung in verkürzter Version geplant ist. Der erste Teil des IPCC-Berichtes befasst sich mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen zu den Ursachen der Klimaveränderung, im zweiten Teil sind die Auswirkungen und Folgen der Klimaveränderung beschrieben und erläutert, und nun im dritten Teil wird das Spektrum von Möglichkeiten und Maßnahmen vorgestellt, mit denen die menschheitsgemachte Klimaveränderung gebremst und gestoppt werden kann. Es ist wohl angesichts der schon weltweit dramatischen Klimakatastrophen der wichtigste Teilbericht. Weltweit ist die Emission von Treibhausgasen nach einer Delle zu Beginn der Coronapandemie wieder angestiegen. Das große Ziel, die globale Erwärmung auf 1.5°C zu begrenzen, ist außer Reichweite geraten. In einer Videobotschaft zu dem vorliegenden Teilbericht war das Urteil des UN-Generalsekretärs Antonio Guterres auch unmissverständlich und hart: „ Es ist ein Dokument der Schande, ein Katalog der leeren Versprechungen, die die Weichen klar in Richtung einer unbewohnbaren Erde stellen.“ . Das sagte Guterres mit Blick auf Regierungen und Firmen,die für hohe Treibhausgas-Emissionen verantwortlich sind. Die wahren gefährlichen Täter seien nicht die Klimaaktivisten, sonder jene Länder, die die Produktion von fossilen Brennstoffen ausbauen. Eine solche Strategie sei moralischer und wirtschaftlicher Wahnsinn. Das Zeitfenster für eine wirksame Klimapolitik schließt sich immer weiter, viel Zeit bleibt tatsächlich nicht mehr. Wenigstens ab 2025 muss deutlich werden, dass die Treibhausgas-Emissionen in Richtung Klimaneutralität immer geringer werden. Die Rede ist von einem weltweiten und wirtschaftsweiten Strukturwandel, von gesamtgesellschaftlichen Verhaltensänderungen. Ein ganzes Kapitel trägt die Überschrift: „ Systemische Transformation.“

Hier wird betont, dass auch die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 2.0°C rasches Handeln und tiefgreifende Maßnahmen erfordert. „ Wir stehen an einem Scheideweg.Die Entscheidungen, die wir jetzt treffen, können eine lebenswerte Zukunft sichern“, sagte der IPCC-Vorsitzende Hoesung Lee. Es sei so etwas wie eine Revolution für eine aktive Klimapolitik notwendig. Ohne sofortige und tiefgreifende Reduktion der Emissionen über alle Bereiche hinweg wird es unmöglich sein sogar unter 2.0° C zu bleiben. Die Treibhausgas-Emissionen pro Kopf und Jahr ergeben für einzelne Länder sehr unterschiedliche Werte. Ganz oben stehen Katar und die Vereinigten Emirate mit rund 19 Tonnen, bei den USA. Kanada und Australien sind es rund 15 t. Deutschland liegt bei 8,0 Tonnen pro Einwohner, aufgeschlossen hat China in gleicher Größenordnung. Bei Frankreich sind es nur 4,5 Tonnen pro Einwohner, hier spielt die Energiegewinnung aus Atomkraft eine Rolle.

Die Gesamtemission pro Land wird mit 11,3 Milliarden Tonnen pro Jahr von China angeführt, danach folgen die USA mit 5,5 Milliarden und Indien mit 2,6 Milliarden Tonnen, Russland mit 1,8 und bei Deutschland sind es 0,75 Milliarden Tonnen. Damit beträgt der Anteil Deutschlands 2% der weltweiten Emissionen. Das hört sich wenig an, trotzdem kommt Deutschland als technologisch hoch entwickeltes Land eine besondere Verantwortung für den Klimawandel zu. Das größte Potential zur Senkung derTreibhausgase liegt in einem grundlegenden Wandel des Energiesektors. Der Einsatz sogenannter fossiler Brennstoffe, wie Kohle, Erdgas, und Erdöl muss drastisch reduziert werden. Dafür müsse eine breit angelegte Elektrifizierung mit „grüner Energie“ voran getrieben werden. Daneben Maßnahmen der Energieeinsparung und Energieeffizienz. Bei den Möglichkeiten steht die Solarenergie an vorderster Stelle, gefolgt von Windkraft. Die Anteile von Kernkraft, Geothermie und Wasserkraft sind weniger bedeutsam. Der IPCC-Bericht geht dann genauer auf sektorielle Bereiche ein, wie Landwirtschaft/Forstwirtschaft, Industrie, Verkehr und Siedlungen. Die Industrie könnte durch verbreiteten Einsatz der bereits heute verfügbaren Technologien den Energieverbrauch um ein Viertel gegenüber dem aktuellen Niveau senken. Durch technologische Entwicklungen zur Verbesserung der Energieeffizienz sind weitere 20% möglich.

Ein ganz wesentliches Ziel besteht darin, der Atmosphäre den Überschuss an CO2 zu entziehen. Dabei ist die Natur selbst der wichtigste Helfer. Das kann durch großangelegte Aufforstungen geschehen, auch Renaturierungen von Brach- /Grünflächen innerstädtisch und im Umfeld von Siedlungen sind von Nutzen. Natürlich sollten weitere Entwaldungen unterbleiben. Ein nicht unerheblicher Faktor in der künftigen Klimapolitik ist der Privatsektor mit Blick auf das Konsumverhalten und Ernährung. Das sollte von jedem Bürger kritisch überdacht und ggf. geändert werden. Für Siedlungsbereiche wird ein ganzer Katalog von möglichen Maßnahmen angeführt. Mehr öffentlicher Verkehr, energetische Sanierung von Gebäuden, effizientere Beleuchtung, stromsparende Geräte oder Photovoltaik auf dem Dach und Neubauten mit dem höchsten Energiestandard errichten. In nicht wenigen Gemeinden ist das Thema Klimaveränderung und Klimaanpassung sträflich vernachlässigt worden. Steigende Energiepreise, die auch noch aktuell durch einen brutalen und verbrecherischen Krieg befördert werden, machen deutlich, dass die Zeit des Abwartens und Nichtstun vorbei sein muss. Kommunale Klimapolitik ist kein überflüssiger Luxus, sondern eine zwingende Notwendigkeit.

J.Fritzsche

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Schulprojekt Renaturierung Feldweg Alte Poststraße – Fortsetzung

Im November letzten Jahres wurden insgesamt 38 Hochstammobstbäume verschiedener Arten und Sorten beidseits auf dem Feldweg Alte Poststraße angepflanzt. An der Pflanzaktion im vorderen Bereich mit 21 Bäumen war eine 3.Klasse der Grundschule beteiligt, die sich am Pflanztag unter Anleitung von Herrn Roland Boljahn mit großem Elan und Feuereifer an die Arbeit machte. Die Anpflanzung von 21 Bäumen an diesem Tag war eine unerwartete Spitzenleistung. Ganz toll !!

Die im November gepflanzten Bäume im März.

Damit ist dieses Naturprojekt für die Grundschule bei weitem noch nicht abgeschlossen. Vorgesehen sind weitere Anpflanzungen mit feldwegtypischen heimischen Buschgehölzen und Stauden in den Bereichen zwischen den angepflanzten Obstbäumen. Hierbei sind natürlich Anpflanzungen zu bevorzugen, die wertvoll für die Förderung der Biodiversität sind. Das ist besonders wichtig, denn der Verlust in der Insektenwelt, quantitativ und qualitativ, ist dramatisch. Weitere Aufwertungen sollen durch Anlage von Benjeshecken, auch ein oder zwei größere Insektenhotels und Anlage eines Feldsteinhaufens für Eidechsen, erfolgen. Die Planung und Vorbereitung für dieses schulische Naturprojekt ist bereits angelaufen und das Projekt sollte im Laufe des Jahres etappenweise umgesetzt werden. Der zunächst angedachte Arbeitsbereich bezieht sich auf die Wegstrecke der durch die Schüler angepflanzten 21 Bäume, um dabei auch Erfahrungen für weitere Feldwegbereiche zu sammeln. Auch der hintere Bereich des Feldwegs Alte Poststr. bis zur Umgehungsstraße soll ebenfalls mit feldwegtypischen Zwischenpflanzungen aufgewertet werden. Das optimistische Gesamtziel bestünde dann in einem kompletten Naturprojekt mit Lehr-, Lern- und Erlebnisfunktion. Für diesen durch die 3.Klasse der Grundschule angepflanzten Bäume besteht eine Patenschaft für die Bäume. Für die weiteren 17 Obstbäume haben mehrere Müllroser Bürger Patenschaften übernommen. Dafür möchten wir uns bedanken, ebenfalls noch einmal bei allen Bürgern, die mit ihrer Geldspende diese Baumpflanzaktion möglich gemacht haben.

Die finanziellen Aufwendungen für diese beschriebene Weiterführung des Schulprojektes sind nicht unerheblich und müssen irgendwie abgesichert werden. Inwieweit Fördergelder für solche Projekte zur Verfügung stehen, muss noch eruiert werden.

Trotzdem hier schon eine dringende Bitte an alle Einwohner: Helfen Sie uns mit einer Spende dieses schulische Naturprojekt der Grundschule zu vervollständigen. Kennwort : Feldweg Alte Poststr. Bei Spenden ab 50.- EUR wird eine Spendenbescheinigung ausgestellt ( bitte auch Adresse angeben).

Konto : Aktionsbündnis Klimaschutz Schlaubetal

IBAN DE16 1705 5050 1101 7372 60. BIC WELADED1LOS

Sparkasse Oder – Spree

In einem realistischen Blick auf noch alle anstehenden Vorbereitungen dürfte mit dem Beginn der weiteren Anpflanzungen im Mai zu rechnen sein. Eine öffentliche Bekanntgabe der Pflanztage wird angestrebt, damit sich auch Müllroser Bürger daran beteiligen können.

J.Fritzsche

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Klimakonferenz Glasgow 2021

Hitzeperioden, Dürre, Waldbrände, orkanartige Stürme, sintflutartige Regenfälle und Überflutungen machten deutlich, dass der Klimawandel mit all seinen Auswirkungen im vollen Gange ist. Und das schon bei nur einer globalen Erwärmung von nur 1, 2° Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit. Das machte aber auch deutlich, dass das beim Pariser Klimaabkommen 2015 ausgegebene Ziel, die globale Erwärmung auf maximal 2° Celsius zu begrenzen, doch zu hoch angesetzt ist. Die von Versicherungsunternehmen allein für durch solche Wetterextreme ermittelten Sachkosten für das Jahr 2021 lagen bei nahezu 300 Milliarden Dollar. So waren die Erwartungen für die Klimakonferenz Oktober/November 2021 im schottischen Glasgow hoch geschraubt, um endlich verbindliche und wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel zu beschließen. Diese Konferenz sollte schon 2020 stattfinden, war aber wegen der Coronapandemie um ein Jahr verschoben worden. Teilgenommen hatten fast 200 Nationen, die sich dann erst nach Verlängerung der Konferenz auf eine Abschlusserklärung einigen konnten. Was hat diese Klimakonferenz gebracht ? Sind die Erwartungen erfüllt worden ? Die Meinungen dazu sind sehr gemischt. Von Verhandlungsführern wird betont: Es war nicht mehr möglich. Für Umweltverbände und Klimaaktivisten steht fest: Diese Vereinbarungen reichen nicht aus, um die Klimaziele zu erreichen. Und dieses Ziel heißt – darin sind sich alle einig gewesen – Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5° Celsius bis 2050. Als ein gutes Signal war zu werten, dass China und die USA als größte Emittenten von CO2 ihren Willen bekundeten, die Anstrengungen deutlich zu erhöhen, um die Klimaziele zu erreichen. Außerdem wollen sie die Zusammenarbeit mit anderen Staaten in dieser Thematik intensivieren. Das für 2050 ausgegebene Ziel soll in mehreren Stufen und Schritten erreicht werden. So sind auch vielen Ländern Einzelverpflichtungen abgerungen worden. Aus der Kohleverstromung wollen 190 Länder aussteigen, 40 Länder wollen die Finanzierung die Finanzierung fossiler Energieträger im Ausland beenden, 110 Länder wollen bis 2030 den weltweiten Verlust der Wälder stoppen und 105 Länder wollen bis 2030 den Ausstoß von Methan um 30 % senken. Auch auf Gesundungen von Ökosystemen, wie Moore und Wälder, wurde Bezug genommen. Die Bundesrepublik hat sich das Ziel gesetzt bis 2030 Treibhausgasausstoß um 65 % zu senken und bis 2038 des Ausstieg aus der Kohle zu schaffen. Die Klimaneutralität ist bis 2045 das erklärte Ziel. Viele Klimaexperten glauben nicht daran, dass mit den Vereinbarungen von Glasgow das 1,5°-Ziel bis 2050 erreichbar ist. Selbst bei deutlich erhöhten Anstrengungen würde höchstens eine Begrenzung auf 1,7° globale Erwärmung möglich sein und bis zum Ende des Jahrhunderts seien 2,4° erwartbar. Und das ist sogar noch eine optimistische Annahme. Das liegt vor allem daran, dass einige Länder wirtschaftliche Interessen in den Vordergrund stellen, wie z.B. Indien, das erst 2070 den Ausstieg aus der Kohleverstromung schaffen will. Auch für Deutschland, das so gern als Vorreiter in der Klimapolitik dastehen möchte, ist die Realität eine andere. Die CO2-Emisssionen sind in 2021 gegenüber 2020 sogar wieder angestiegen. Der Transformationsprozess zu einer klimafreundlichen Energiegewinnung stockt an vielen Stellen und auch der Umstieg auf E-Mobilität geht nur schleppend voran. Der Fleischkonsum ist zwar gesunken, aber immer noch viel zu hoch. Ein Tempolimit auf Autobahnen scheitert an einer Partei, die für „ Freie Fahrt für freie Bürger“ steht. Aber auch das Konsumverhalten der Bürger, klagefreudige Bürger und Bürgerinitiativen mit Widerstand gegen alles, was mit Umstieg auf eine klimaneutrale Energiegewinnung zu tun hat und fehlende Klimapolitik auf kommunaler Ebene sind ein ernstes Hindernis zum effektiven Klimaschutz. Das sind nur wenige Beispiele, die aber für Optimismus in der Klimapolitik wenig Platz lassen. In anderen Ländern sind die Probleme noch viel gravierender. Auf eine Problematik muss sich die Gesellschaft ohnehin einstellen: Der Transformationsprozess zur Klimaneutralität kostet viel Geld, aber die Kosten für die Beseitigung der Folgen der Klimaextreme sind noch wesentlich höher, betragen wahrscheinlich sogar ein Vielfaches. Auch der Verlust von Küstenregionen und weitere Migrationswellen sind vermutlich nicht mehr vermeidbar. So möchte man nun erwarten, dass wenigstens das in Glasgow von allen Teilnehmern Beschlossene auch konsequent angegangen wird. Eine Kontrolle dazu soll in kürzeren Abständen regelmäßig stattfinden. Fest steht wohl auch, dass die Klimabewegungen, wie „fridays for future“ weiterhin Druck auf die Politik und die Gesellschaft machen müssen, damit für die Minderung der globalen Erwärmung greifbare Ergebnisse zustande kommen.

Jürgen Fritzsche

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Der Weg zur Klimaneutralität

In der Klimapolitik nehmen die Kommunen eine Schlüsselstellung ein, denn hier entscheidet sich in vielen Bereichen, wie klimaschonend die Gemeinde agiert. In den letzten 10 Jahren haben deutschlandweit viele Gemeinden sich das Ziel gesetzt, Voraussetzungen zu schaffen, um klimaneutral und sogar energieautark zu werden. Stellvertretend für viele Gemeinden, die eine zukunftsorientierte Klimapolitik auf den Weg gebracht haben, kann das an der Gemeinde Bubenreuth in Bayern dargestellt werden. Diese Gemeinde hat sich bereits 2011/12 die Energie- und Klimawende zum Ziel gesetzt. Dazu war der Beschuss der Gemeindevertretung der Startschuss für umfassende Maßnahmen, um die Gemeinde dem großen Ziel „Klimaneutralität“ näher zu bringen.

Sofort war klar, dass nicht nur alles dafür auf der politischen und Verwaltungsebene getan werden muss, sondern möglichst auch alle Bürger sowie die ortsansässigen Unternehmen und Institutionen mit eingebunden werden müssen. Um den laufenden Bemühungen noch mehr Schwung zu verleihen, haben Verwaltung und Gemeindevertretung gleich zwei Förderprogramme beschlossen, um alle Beteiligten darin zu bestärken und finanziell zu unterstützen, sich für die kommunalen Klima- und Umweltziele aktiv zu engagieren.

Ziel des „Förderprogramms zur CO2-Einsparung“ ist die Einsparung von Energie und die Reduzierung CO2-Ausstoßes im Gemeindegebiet sowie die Erreichung möglichst großer Energieeinspareffekte zum Schutz von Klima und Umwelt.

Mit dem „Förderprogramm zur Flächenentsiegelung, Nachbegrünung und Biodiversität“ sollen das Mikroklima und die Biodiversität im bebauten Gemeindegebiet verbessert werden. In dicht besiedelten Gebieten haben von Menschen geschaffene Bauwerke und Versiegelungen erheblichen Einfluss auf das Mikroklima. Die genannten Förderprogramme sind am 1.September 2021 in Kraft getreten.

Ein zweites Beispiel ist die Gemeinde Ascha, ebenfalls in Bayern gelegen, die durchaus als Vorreiter beim Thema Klimaschutz bezeichnet werden kann. Dass in diesem Ort viele klimaschonende Maßnahmen umgesetzt wurden, ist vor allem dem umtriebigen und engagierten Bürgermeister zu verdanken. Nach einem schon bestehenden von Landwirten betriebenen Biogaskraftwerk ist eine große Freiflächensolaranlage entstanden. Dazu Photovoltaik für die Mehrzweckhalle, ein Photovoltaikdachflächenprogramm, Umrüstung auf LED und Elektromobilität. Fördergelder gibt es für besonders wärmedämmende bzw. energiesparende Baumaßnahmen, sogar für den Kauf von klimafreundlichen Kühlschränken und Heizungspumpen. Ein beliebtes Projekt ist der Stromsparwettbewerb, bei dem die Gemeinde alle zwei Jahre 1.000.- EUR zur Verfügung stellt, um jene Bürger zu belohnen, die besonders viel Strom einsparen. Wichtig war in der Thematik auch, dass der Bürger merkt, dass sich Klimaschutz bei den steigenden Energiepreisen für ihn auch finanziell lohnt. Das hat die Akzeptanz für die kommunale Klimapolitik deutlich erhöht. So haben sich Arbeitsgemeinschaften und Interessengruppen gebildet, die weitere Vorschläge für die Gemeindevertretung erarbeiten. Als ein etwas ausgefallenes Beispiel mag man den „Tag ohne Strom“ in der KITA bezeichnen, der Sinn jedoch besteht darin, schon im Kindesalter die Probleme der Klimaveränderung zu erläutern und ein klimaschonendes Verhalten, auch in der Zukunft, zu bewirken. Der Ruf, bundesweit eine Vorzeigeort in Sachen Klimaschutz und Energieautarkie zu sein, hat nach Aussage des Bürgermeisters die Einwohner stolz auf das Erreichte gemacht und die Identifizierung mit dem Heimatort erhöht. Übrigens wurde der Bürgermeister sogar nach Japan zu einer Präsentation seines kommunalen Projektes eingeladen.

Jürgen Fritzsche

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Naturprojekt Obstbaumfeldweg Mixdorf

Obstbaumfeldwege und Obstbaumalleen haben eine lange Tradition und wurden durch Verordnungen von Landesfürsten schon im 16.Jahrhundert befördert. Als Beispiel aus der Historie sei das „Mandat wegen Pflanz- und Pfropfung auch Kultivierung fruchtbringender und anderer Bäume“ durch Friedrich August II. von Sachsen genannt. Alle Einwohner wurden bei Erwerb eines Grundstücks und bei Heirat verpflichtet, sechs Obstbäume auf ihrem Besitz, Rainen und Gemeindeplätzen zu pflanzen. Darüber hinaus bestimmte das Mandat, dass alle Bauern, Gärtner und Häusler jährlich einen guten Obstbaum entlang der Straßen, Wege und Feldwege zu setzen haben „bis kein Platz mehr vorhanden ist“.

Auch im Land Brandenburg hatte die Anlage von Obstbaumallee oder Obstbaumfeldwegen eine lange Tradition. Noch gut erhalten ist die unter dem damaligen Reichskanzler Graf Karl August von Hardenberg im Jahr 1804 begonnene Anpflanzung zwischen Tempelberg und Gölsdorf (Landkreis Oder-Spree). In der Folge wurden 80 verschiedene Obstbaumsorten gepflanzt. Der Pomologe Dr. Hilmar Schwärzel vom Müncheberger Leibniz-Zentrum für Agrarlandforschung ist von dieser erhaltenen Obstbaumallee ganz begeistert. „Wir haben das Glück, dass diese alten Sorten bewiesen haben, dass sie an diesem Standort gut zurecht kommen, trotz der klimatischen Schwankungen“.

Unser aktuelles Vorhaben der Renaturierung eines Obstbaumfeldweges bezieht sich auf den Hauptwanderweg von Mixdorf bis zur Waldgrenze in Richtung Ragower Mühle. Länge etwa 250 m. Vorhanden sind noch einige vitale alte Bäume, die erhalten bleiben. Die teilweise großen Lücken zwischen diesen Bäumen werden mit Hochstamm-Obstbäumen bepflanzt der Sorten Apfel, Pflaume, Birne und Kirsche. Es entsteht damit eine kleine „Obstbaumallee“ und ist sichtbar prägend für das Landschaftsbild. Die weiteren positiven Effekte für Natur und Umwelt liegen auf der Hand: Förderung der Biodiversität, Bienenweide zur Blütezeit, Minderung der Bodenaustrocknung, Besserung des Mikroklimas, Minderung von Bodenerosion , und anderes mehr.


Als Pflanztag ist der 23.10. 21 (Sonnabend) um 10.00 Uhr terminiert. Bei vorbereiteten Pflanzgruben sollte die Pflanzaktion bei Beteiligung Mixdorfer Bürger und ggf. auch von Naturfreunden aus anderen Orten recht schnell abgeschlossen sein. Mitzubringen ist eigentlich nur ein Spaten und eine Harke, und natürlich gute Laune, alles andere wird durch unseren Verein bereit gestellt.


Noch ist allerdings die Finanzierung nicht gesichert, deshalb nochmals eine dringende Bitte um Spenden auf unser Spendenkonto:


Aktionsbündnis Klima-Und Umweltschutz Schlaubetal
IBAN: DE16 1705 5050 1101 7372 60. BIC WELADED1LOS
Sparkasse Oder-Spree


Hinweis: Ein etwa gleichartiges Projekt wird im November in Müllrose stattfinden, hier dann auch mit einem Anteil als Projekttag für die Schule. Eine ausführliche Information für dieses Naturprojekt erfolgt in der Novemberausgabe des Schlaubetalkuriers.

Jürgen Fritzsche

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Klimafolgen

Eigentlich besteht schon allgemeine Kenntnis darüber, dass Wetterextreme mit Hitze, Dürre, heftige Stürme und Überflutungen im Gefolge der Klimaveränderungen immer häufiger und verheerender werden. Darauf haben die Klimaforscher schon seit mehreren Jahrzehnten hingewiesen. Das ist in den IPCC Berichten des Weltklimarates und auf einer Reihe diesbezüglicher Fachkongresse ausreichend diskutiert worden. Immer ging es dabei auch um die entscheidenden Fragen: Wie können wir die Erwärmung des Globus begrenzen und was können wir zur Begrenzung der Klimafolgen tun. Die diesjährigen Wetterextreme kommen somit nicht völlig unerwartet. Soweit eine nüchterne Aussage zu der weiter fortschreitenden Klimaveränderung.


Dahinter steht nun aktuell eine Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz, die in diesem unvorstellbar verheerenden Ausmaß nicht vorhersehbar war. Das schreckliche Drama offenbart sich mit über 500 Toten und deren trauernden Angehörigen, in der Zerstörung von Existenzen, Verlust von Hab und Gut und den gewaltigen Schäden der Infrastruktur. Der Wiederaufbau wird lange Zeit in Anspruch nehmen und hohe Kosten verursachen. Die Menschen dort sind auf viel Hilfe und Solidarität angewiesen. Insofern ist sehr zu begrüßen, dass die Ministerpräsidenten aller neuen Bundesländer sofort Hilfe signalisiert haben, sowohl finanziell, technisch und materiell. Sicherlich auch eingedenk der überragenden Hilfe aus den westlichen Ländern beim Oderhochwasser 1997 . Es waren damals auch sehr, sehr viele Privatpersonen, die gespendet haben. Das sollte auch in 2021 aus den östlichen Ländern möglich sein.


Bei der Betrachtung der diesjährigen Klimaextreme fragt man sich unwillkürlich, wieso es immer noch Bürger gibt, die eine menschheitsverursachte Klimaveränderung als Hirngespinst ansehen, die renommierte Klimaforscher als „Pseudowissenschaftler“ diffamieren, die eine Greta Thunberg und die Jugendbewegung „fridays for future“ als politisch instrumentalisiert disqualifizieren. Angefeuert von einer sehr rechtslastigen Partei mit der Aussage „Klimaveränderungen gab es schon immer, damit muss man sich abfinden“, werden Maßnahmen gegen die Klimaveränderung und für eine Minderung der Klimafolgen abgelehnt.


Kritik ist trotzdem angebracht. Trotz der auf gesicherten und validen Erkenntnissen beruhenden Mahnungen der Klimaforscher ist in letzten Jahrzehnten zu wenig für den Klimaschutz getan worden. Immer war die Sorge um die schwarze Null und das Wirtschaftswachstum der Bremsklotz, der vor allem aus dem Wirtschaftsministerium eine bessere Klimapolitik verhinderte. Dass jetzt im Zusammenhang mit der Flutkatastrohe die Bremser und Verhinderer sich plötzlich wie Klimapioniere präsentieren, darf schon die Frage nach der Glaubwürdigkeit aufkommen lassen. Eines muss der Ehrlichkeit halber aber auch gesagt sein: Auch wenn schon seit Jahrzehnten wesentlich mehr für den Klimaschutz getan worden wäre, es hätte nur dazu gereicht, die Schadensbilanz bei dieser Flutkatastrophe geringer ausfallen zu lassen.


In Vorschau auf mögliche jährliche Kosten für Klimafolgen, gab schon der Report eines britischen Wissenschaftlers einen Hinweis. Hierbei wurde prognostiziert, wie sich die Kosten bis 2100 entwickeln, wenn die Erderwärmung ungebremst so weiter geht. In dem Endpunkt dieser Prognose hätten 20-25% des BIP dafür aufgebracht werden müssen. Ernst zu nehmende Wissenschaftler und auch verantwortungsbewusste Politiker ( bitte nicht Trump oder Bolsonaro dazu rechnen ) sind sich einig, dass für Klimaschutz und Vermeidung der Klimafolgen am wirksamsten über eine CO2-Bepreisung erfolgt. Das würde am ehesten dazu führen, dass CO2-Emissionen reduziert werden. Die wissenschaftliche Grundlage dafür lieferten die Arbeiten von William Nordhaus und Paul M.Romer, die dafür 2018 den Nobelpreis erhielten.


Wie sieht es mit den Klimafolgekosten aus ? Mit umfänglichen Berechnungen für die Wirtschaft, Landwirtschaft, Gesundheitswesen etc. verursachte 1 Tonne emittiertes CO2 im Jahr 2020 rund 195 EUR. Hochgerechnet auf die CO2-Emissionen im Jahr 2020 in Deutschland sind es rund 158 Milliarden EUR . Das ist schon wenigstens ein leichter Rückgang gegenüber 2016, in dem 164 Milliarden EUR errechnet wurden. Das dürfte in diesem Jahr jedoch als Folge der Flutkatastrophe wieder deutlich überschritten werden.


Eines steht auch fest: Klimaschutz kostet nicht wenig Geld, aber nichts zu tun und der Klimaveränderung seinen Lauf lassen, verursacht ein Mehrfaches an Kosten. Es liegt letztendlich in der Verantwortung aller Bürger das Mögliche zu tun, um für unsere Kinder und Enkelkinder eine lebenswerte Natur und Umwelt und ein erträgliches Klima zu bewahren. Das ist und bleibt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe !

Jürgen Fritzsche

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Klima und Gesundheit

Seit 1850 hat sich die globale Durchschnittstemperatur um 1,2°C erhöht. Noch steigen die CO2-Emissionen in die Atmosphäre weiter an und das auf der Pariser Klimakonferenz 2015 ausgegebene Ziel von 1,5°C als Maximum könnte schon bald erreicht sein. Sollten die CO2-Emissionen weiter so steigen, gehen Modellrechnungen von einer Temperaturerhöhung bis 4,5°C im Jahr 2100 aus. Das Auftauen der Permafrostböden mit Freisetzung großer Mengen von Methan, das Abschmelzen der arktischen und grönländischen Eisschilder, Waldbrände, Wetterkatastrophen und Migrationswellen sind zu erwarten. Mit Überschreiten eines Kipp-Punktes verselbständigt sich die Klimaveränderung dann auch noch. Die Auswirkungen auf alle Lebensbereiche auf unserem Globus wären katastrophal. Dass diese Vorausschau auf die eigenen Lebensumstände bei der Jugend die „ fridays for future“-Protestbewegung ins Leben gerufen hat, ist völlig verständlich. Die Forderung ist völlig richtig: Mehr zu tun, damit der Klimawandel gestoppt wird. Es ist aber nicht nur die Forderung an die Landespolitik, die Industrie und die Landwirtschaft, sondern auch an alle Landkreise, alle Kommunen und bis hin zu klimaschonendem Verhalten in jedem Haushalt.


Die Realität der Klimaveränderung ist für jeden spürbar bereits bei uns angekommen. Hitzeperioden, Stürme, Trockenheit oder Hochwasser und erhöhte UV-Belastung sind nicht mehr ein Zukunftsszenario. Die menschliche Gesundheit wird durch die Klimaveränderung zunehmend belastet. Es sind nicht nur die Minderung von Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit, sondern vor allem Zunahme von Krankheiten und Todesfällen. Die Hitzeperiode des Jahres 2019 hat in Deutschland zu mindestens 7000 Todesfällen geführt, möglicherweise waren es sogar 9000 Todesfälle. Eine weit größere Zahl subsummiert sich in einer Vielzahl von Erkrankungen, die als Folge der Klimaveränderung bzw. der Hitzeperioden auftreten. Vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Atemwegserkrankungen, aber auch Hautkrebs, Angstzustände, Stress, und Depressionen sind nicht selten. Allergien und Asthma haben in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Mitverantwortlich ist auch hierbei der Klimawandel. Die Ausbreitung von für unsere Region neuen Krankheitserregern und ihrer Überträger wird zunehmen, so dass z.B. auch mit Malaria-Fällen oder Dengue-Fieber zu rechnen ist. Bei der Zunahme von Atemwegserkrankungen spielt die klimabedingte Luftverschmutzung (Feinstaub) und erhöhte Ozon-Belastung, vor allem in Ballungsgebieten eine große Rolle. Vor allem Asthmatiker haben darunter zu leiden. Erhöhte UV-Strahlung ist für die Haut eine Gefahr. Die Folgen können Hautkrebs oder adere Hautkrankheiten sein.


Wer ist vom Klimawandel besonders betroffen ? Das sind vor allem ältere Menschen, Kleinkinder, Schwangere, Pollenallergiker, chronisch Kranke und Menschen, die im Freien arbeiten. Gerade dieser Personenkreis sollte ganz bewusst sein Verhalten auf den Klimastress einstellen. Vermehrte Flüssigkeitsaufnahme ist notwendig. Für ältere Personen, die ohnehin kaum noch ein Durstgefühl haben, sollten 3 Liter Flüssigkeit über den Tag verteilt die Regel sein. Gut geeignet sind Wasser, mineralhaltige Getränke, Tee oder verdünnte Fruchtsäfte. Alkohol und zu kalte Getränke sind zu vermeiden. Flüssigkeitsmangel kann nicht nur bei älteren Personen zu Antriebslosigkeit und Verwirrungszuständen führen, auch Jüngere können betroffen sein. Das sollten Autofahrer beachten, da sonst Unfallgefahr droht. Andere Tipps sind logisch: Führen Sie Sport oder anstrengende Tätigkeiten nach Möglichkeit morgens oder abends aus, wenn es kühler ist. Halten Sie sich zu Mittag am besten im Schatten oder in kühlen Räumlichkeiten auf. Lassen Sie Ihre Fenster morgens und nachts ganz geöffnet. Achten Sie auf ausreichenden Sonnenschutz mit Ihrer Kleidung und Sonnencremes.

Jürgen Fritzsche