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Naturprojekt Obstbaumfeldweg Mixdorf

Obstbaumfeldwege und Obstbaumalleen haben eine lange Tradition und wurden durch Verordnungen von Landesfürsten schon im 16.Jahrhundert befördert. Als Beispiel aus der Historie sei das „Mandat wegen Pflanz- und Pfropfung auch Kultivierung fruchtbringender und anderer Bäume“ durch Friedrich August II. von Sachsen genannt. Alle Einwohner wurden bei Erwerb eines Grundstücks und bei Heirat verpflichtet, sechs Obstbäume auf ihrem Besitz, Rainen und Gemeindeplätzen zu pflanzen. Darüber hinaus bestimmte das Mandat, dass alle Bauern, Gärtner und Häusler jährlich einen guten Obstbaum entlang der Straßen, Wege und Feldwege zu setzen haben „bis kein Platz mehr vorhanden ist“.

Auch im Land Brandenburg hatte die Anlage von Obstbaumallee oder Obstbaumfeldwegen eine lange Tradition. Noch gut erhalten ist die unter dem damaligen Reichskanzler Graf Karl August von Hardenberg im Jahr 1804 begonnene Anpflanzung zwischen Tempelberg und Gölsdorf (Landkreis Oder-Spree). In der Folge wurden 80 verschiedene Obstbaumsorten gepflanzt. Der Pomologe Dr. Hilmar Schwärzel vom Müncheberger Leibniz-Zentrum für Agrarlandforschung ist von dieser erhaltenen Obstbaumallee ganz begeistert. „Wir haben das Glück, dass diese alten Sorten bewiesen haben, dass sie an diesem Standort gut zurecht kommen, trotz der klimatischen Schwankungen“.

Unser aktuelles Vorhaben der Renaturierung eines Obstbaumfeldweges bezieht sich auf den Hauptwanderweg von Mixdorf bis zur Waldgrenze in Richtung Ragower Mühle. Länge etwa 250 m. Vorhanden sind noch einige vitale alte Bäume, die erhalten bleiben. Die teilweise großen Lücken zwischen diesen Bäumen werden mit Hochstamm-Obstbäumen bepflanzt der Sorten Apfel, Pflaume, Birne und Kirsche. Es entsteht damit eine kleine „Obstbaumallee“ und ist sichtbar prägend für das Landschaftsbild. Die weiteren positiven Effekte für Natur und Umwelt liegen auf der Hand: Förderung der Biodiversität, Bienenweide zur Blütezeit, Minderung der Bodenaustrocknung, Besserung des Mikroklimas, Minderung von Bodenerosion , und anderes mehr.


Als Pflanztag ist der 23.10. 21 (Sonnabend) um 10.00 Uhr terminiert. Bei vorbereiteten Pflanzgruben sollte die Pflanzaktion bei Beteiligung Mixdorfer Bürger und ggf. auch von Naturfreunden aus anderen Orten recht schnell abgeschlossen sein. Mitzubringen ist eigentlich nur ein Spaten und eine Harke, und natürlich gute Laune, alles andere wird durch unseren Verein bereit gestellt.


Noch ist allerdings die Finanzierung nicht gesichert, deshalb nochmals eine dringende Bitte um Spenden auf unser Spendenkonto:


Aktionsbündnis Klima-Und Umweltschutz Schlaubetal
IBAN: DE16 1705 5050 1101 7372 60. BIC WELADED1LOS
Sparkasse Oder-Spree


Hinweis: Ein etwa gleichartiges Projekt wird im November in Müllrose stattfinden, hier dann auch mit einem Anteil als Projekttag für die Schule. Eine ausführliche Information für dieses Naturprojekt erfolgt in der Novemberausgabe des Schlaubetalkuriers.

Jürgen Fritzsche