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Klimafolgen

Eigentlich besteht schon allgemeine Kenntnis darüber, dass Wetterextreme mit Hitze, Dürre, heftige Stürme und Überflutungen im Gefolge der Klimaveränderungen immer häufiger und verheerender werden. Darauf haben die Klimaforscher schon seit mehreren Jahrzehnten hingewiesen. Das ist in den IPCC Berichten des Weltklimarates und auf einer Reihe diesbezüglicher Fachkongresse ausreichend diskutiert worden. Immer ging es dabei auch um die entscheidenden Fragen: Wie können wir die Erwärmung des Globus begrenzen und was können wir zur Begrenzung der Klimafolgen tun. Die diesjährigen Wetterextreme kommen somit nicht völlig unerwartet. Soweit eine nüchterne Aussage zu der weiter fortschreitenden Klimaveränderung.


Dahinter steht nun aktuell eine Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz, die in diesem unvorstellbar verheerenden Ausmaß nicht vorhersehbar war. Das schreckliche Drama offenbart sich mit über 500 Toten und deren trauernden Angehörigen, in der Zerstörung von Existenzen, Verlust von Hab und Gut und den gewaltigen Schäden der Infrastruktur. Der Wiederaufbau wird lange Zeit in Anspruch nehmen und hohe Kosten verursachen. Die Menschen dort sind auf viel Hilfe und Solidarität angewiesen. Insofern ist sehr zu begrüßen, dass die Ministerpräsidenten aller neuen Bundesländer sofort Hilfe signalisiert haben, sowohl finanziell, technisch und materiell. Sicherlich auch eingedenk der überragenden Hilfe aus den westlichen Ländern beim Oderhochwasser 1997 . Es waren damals auch sehr, sehr viele Privatpersonen, die gespendet haben. Das sollte auch in 2021 aus den östlichen Ländern möglich sein.


Bei der Betrachtung der diesjährigen Klimaextreme fragt man sich unwillkürlich, wieso es immer noch Bürger gibt, die eine menschheitsverursachte Klimaveränderung als Hirngespinst ansehen, die renommierte Klimaforscher als „Pseudowissenschaftler“ diffamieren, die eine Greta Thunberg und die Jugendbewegung „fridays for future“ als politisch instrumentalisiert disqualifizieren. Angefeuert von einer sehr rechtslastigen Partei mit der Aussage „Klimaveränderungen gab es schon immer, damit muss man sich abfinden“, werden Maßnahmen gegen die Klimaveränderung und für eine Minderung der Klimafolgen abgelehnt.


Kritik ist trotzdem angebracht. Trotz der auf gesicherten und validen Erkenntnissen beruhenden Mahnungen der Klimaforscher ist in letzten Jahrzehnten zu wenig für den Klimaschutz getan worden. Immer war die Sorge um die schwarze Null und das Wirtschaftswachstum der Bremsklotz, der vor allem aus dem Wirtschaftsministerium eine bessere Klimapolitik verhinderte. Dass jetzt im Zusammenhang mit der Flutkatastrohe die Bremser und Verhinderer sich plötzlich wie Klimapioniere präsentieren, darf schon die Frage nach der Glaubwürdigkeit aufkommen lassen. Eines muss der Ehrlichkeit halber aber auch gesagt sein: Auch wenn schon seit Jahrzehnten wesentlich mehr für den Klimaschutz getan worden wäre, es hätte nur dazu gereicht, die Schadensbilanz bei dieser Flutkatastrophe geringer ausfallen zu lassen.


In Vorschau auf mögliche jährliche Kosten für Klimafolgen, gab schon der Report eines britischen Wissenschaftlers einen Hinweis. Hierbei wurde prognostiziert, wie sich die Kosten bis 2100 entwickeln, wenn die Erderwärmung ungebremst so weiter geht. In dem Endpunkt dieser Prognose hätten 20-25% des BIP dafür aufgebracht werden müssen. Ernst zu nehmende Wissenschaftler und auch verantwortungsbewusste Politiker ( bitte nicht Trump oder Bolsonaro dazu rechnen ) sind sich einig, dass für Klimaschutz und Vermeidung der Klimafolgen am wirksamsten über eine CO2-Bepreisung erfolgt. Das würde am ehesten dazu führen, dass CO2-Emissionen reduziert werden. Die wissenschaftliche Grundlage dafür lieferten die Arbeiten von William Nordhaus und Paul M.Romer, die dafür 2018 den Nobelpreis erhielten.


Wie sieht es mit den Klimafolgekosten aus ? Mit umfänglichen Berechnungen für die Wirtschaft, Landwirtschaft, Gesundheitswesen etc. verursachte 1 Tonne emittiertes CO2 im Jahr 2020 rund 195 EUR. Hochgerechnet auf die CO2-Emissionen im Jahr 2020 in Deutschland sind es rund 158 Milliarden EUR . Das ist schon wenigstens ein leichter Rückgang gegenüber 2016, in dem 164 Milliarden EUR errechnet wurden. Das dürfte in diesem Jahr jedoch als Folge der Flutkatastrophe wieder deutlich überschritten werden.


Eines steht auch fest: Klimaschutz kostet nicht wenig Geld, aber nichts zu tun und der Klimaveränderung seinen Lauf lassen, verursacht ein Mehrfaches an Kosten. Es liegt letztendlich in der Verantwortung aller Bürger das Mögliche zu tun, um für unsere Kinder und Enkelkinder eine lebenswerte Natur und Umwelt und ein erträgliches Klima zu bewahren. Das ist und bleibt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe !

Jürgen Fritzsche

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Klima und Gesundheit

Seit 1850 hat sich die globale Durchschnittstemperatur um 1,2°C erhöht. Noch steigen die CO2-Emissionen in die Atmosphäre weiter an und das auf der Pariser Klimakonferenz 2015 ausgegebene Ziel von 1,5°C als Maximum könnte schon bald erreicht sein. Sollten die CO2-Emissionen weiter so steigen, gehen Modellrechnungen von einer Temperaturerhöhung bis 4,5°C im Jahr 2100 aus. Das Auftauen der Permafrostböden mit Freisetzung großer Mengen von Methan, das Abschmelzen der arktischen und grönländischen Eisschilder, Waldbrände, Wetterkatastrophen und Migrationswellen sind zu erwarten. Mit Überschreiten eines Kipp-Punktes verselbständigt sich die Klimaveränderung dann auch noch. Die Auswirkungen auf alle Lebensbereiche auf unserem Globus wären katastrophal. Dass diese Vorausschau auf die eigenen Lebensumstände bei der Jugend die „ fridays for future“-Protestbewegung ins Leben gerufen hat, ist völlig verständlich. Die Forderung ist völlig richtig: Mehr zu tun, damit der Klimawandel gestoppt wird. Es ist aber nicht nur die Forderung an die Landespolitik, die Industrie und die Landwirtschaft, sondern auch an alle Landkreise, alle Kommunen und bis hin zu klimaschonendem Verhalten in jedem Haushalt.


Die Realität der Klimaveränderung ist für jeden spürbar bereits bei uns angekommen. Hitzeperioden, Stürme, Trockenheit oder Hochwasser und erhöhte UV-Belastung sind nicht mehr ein Zukunftsszenario. Die menschliche Gesundheit wird durch die Klimaveränderung zunehmend belastet. Es sind nicht nur die Minderung von Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit, sondern vor allem Zunahme von Krankheiten und Todesfällen. Die Hitzeperiode des Jahres 2019 hat in Deutschland zu mindestens 7000 Todesfällen geführt, möglicherweise waren es sogar 9000 Todesfälle. Eine weit größere Zahl subsummiert sich in einer Vielzahl von Erkrankungen, die als Folge der Klimaveränderung bzw. der Hitzeperioden auftreten. Vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Atemwegserkrankungen, aber auch Hautkrebs, Angstzustände, Stress, und Depressionen sind nicht selten. Allergien und Asthma haben in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Mitverantwortlich ist auch hierbei der Klimawandel. Die Ausbreitung von für unsere Region neuen Krankheitserregern und ihrer Überträger wird zunehmen, so dass z.B. auch mit Malaria-Fällen oder Dengue-Fieber zu rechnen ist. Bei der Zunahme von Atemwegserkrankungen spielt die klimabedingte Luftverschmutzung (Feinstaub) und erhöhte Ozon-Belastung, vor allem in Ballungsgebieten eine große Rolle. Vor allem Asthmatiker haben darunter zu leiden. Erhöhte UV-Strahlung ist für die Haut eine Gefahr. Die Folgen können Hautkrebs oder adere Hautkrankheiten sein.


Wer ist vom Klimawandel besonders betroffen ? Das sind vor allem ältere Menschen, Kleinkinder, Schwangere, Pollenallergiker, chronisch Kranke und Menschen, die im Freien arbeiten. Gerade dieser Personenkreis sollte ganz bewusst sein Verhalten auf den Klimastress einstellen. Vermehrte Flüssigkeitsaufnahme ist notwendig. Für ältere Personen, die ohnehin kaum noch ein Durstgefühl haben, sollten 3 Liter Flüssigkeit über den Tag verteilt die Regel sein. Gut geeignet sind Wasser, mineralhaltige Getränke, Tee oder verdünnte Fruchtsäfte. Alkohol und zu kalte Getränke sind zu vermeiden. Flüssigkeitsmangel kann nicht nur bei älteren Personen zu Antriebslosigkeit und Verwirrungszuständen führen, auch Jüngere können betroffen sein. Das sollten Autofahrer beachten, da sonst Unfallgefahr droht. Andere Tipps sind logisch: Führen Sie Sport oder anstrengende Tätigkeiten nach Möglichkeit morgens oder abends aus, wenn es kühler ist. Halten Sie sich zu Mittag am besten im Schatten oder in kühlen Räumlichkeiten auf. Lassen Sie Ihre Fenster morgens und nachts ganz geöffnet. Achten Sie auf ausreichenden Sonnenschutz mit Ihrer Kleidung und Sonnencremes.

Jürgen Fritzsche

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Plastikvermüllung der Meere

Eine Welt ohne Kunststoffprodukte ist für uns schon nicht mehr vorstellbar. Kunststoffe begegnen uns überall im täglichen Leben, das fängt schon bei der Zahnbürste an. Weltweit werden jährlich über 350 Millionen Tonnen Plastik produziert, Tendenz noch immer steigend. Den Siegeszug begannen die Kunststoffe im Jahr 1912 als der deutsche Chemiker Fritz Klatte das von ihm hergestellte Polyvinylchlorid (PVC) zum Patent anmeldete. Im Laufe der nächsten Jahrzehnte folgten weitere, z.B. Polystyrol, Polyacryl, PET, Nylon, Silikon oder Polyethylen. Abnehmer für Kunststoffprodukte sind vor allem die Verpackungsindustrie (40%), Baubranche (20%) und Automobilindustrie (9%). Deutschland war lange Zeit Spitzenreiter in der absoluten Menge produzierter Plastikstoffe, ist dabei aber von China überholt worden. Trotzdem ist Deutschland in der pro Kopf-Produktion nach wie vor Spitzenreiter.

So toll und schön und angenehm das Leben mit den neuen Kunststoffen geworden ist, so haben sich in ihrem Gefolge Nebenwirkungen ergeben, die man durchaus als dramatisch bezeichnen kann. Nach Erhebungen des WWF (World Wide Fund for Nature) landen jährlich etwa 10 Millionen Tonnen Plastikmüll im Meer. Dabei 20 % direkt von Schiffen oder durch verloren gegangene Fischereinetze, aber 80% kommen vom Land. Und dabei sind als große Sünder die Länder zu nennen, in denen eine organisierte Müllabfuhr und Mülltrennung nicht funktioniert. Diese Überbleibsel der Wegwerfgesellschaft kosten etwa 100.000 Meeressäugern und 1 Million Meeresvögeln das Leben. Die Tiere verhungern mit vollen Mägen, weil sie Plastikteile als vermeintliche Nahrung aufgenommen hatten, die ihren Verdauungstrakt verstopft haben. Plastikteile sind bei 93% in Mägen von Eissturmvögeln gefunden worden, gleichartige Funde bei Schildkröten und Walen. Ein anderes Problem ist ebenso gravierend. Bei der langsamen Zersetzung der Plastikteile werden giftige und hormonell wirksame Zusatzstoffe freigesetzt, die sich in tierischen Organismen anreichern und so mit gefangenen Fischen zum Schluss auf unserem Teller landen.

Welche Ausmaße Plastikvermüllung annehmen kann, ist bisweilen durch Fernsehbilder dokumentiert, in denen wabernde Plastikteppiche in Meeresbuchten oder Strände, übersät mit Plastikmüll zu sehen sind. Der wirtschaftliche Schaden, der hiermit ausgelöst wird ist enorm. Ein besonderes Phänomen sind sogenannte Müllstrudel der Ozeane. Hydrographische Wirbel sammeln hier gigantische Müllteppiche an. Der bekannteste Müllstrudel ist der „Great Pacific Garbage Patch“ zwischen Hawai und Kalifornien. Die Reaktion der Staatengemeinschaft auf die zunehmende Vermüllung der Meere waren internationale Verträge zur Rettung der Meere, auch die EU hat reagiert und eine „Meeresstrategie Rahmenrichtlinie“ auf den Weg gebracht. Die Bundesrepublik ist mit der Einführung von gelber Tonne bzw. gelbem Sack schon fast ein Musterknabe in Sachen Mülltrennung und Plastikrecycling, auch im europäischen Verbund. Für eine Ordensverleihung besteht allerdings noch kein Anlass. Dazu müsste deutlich mehr getan werden, damit Plastikmüll in dieser Menge garnicht erst entsteht (Verpackungsmaterial !) Und leider gibt es auch nicht wenige Bürger, die Kunststoffabfälle einfach in der Umwelt entsorgen, angefangen beim Zigarrettenfilter. Zunehmend wird auch Mikroplastik (Partikelgröße bis 5 mm) immer problematischer, weil das z.B. in Kosmetika oder Cremes beigefügt ist. In Klärwerken können diese Partikel nur teilweise heraus gefiltert werden, der Rest landet über die Flüsse im Meer.
Von Greenpeace kommen 10 einfache Tipps, hier nur die Überschriften zu den Tipps:

  1. Naturprodukte statt Kunstfasern

2. Unnötiges Plastik reduzieren

3. Aufräumen – Weg mit dem Müll

4. Bei Kosmetik auf Inhaltsstoffe achten (Polypropylen, Polyethylen)

5. Mit Rucksack, Korb, Stofftasche einkaufen

6. Zeit nehmen – statt „To Go“

7. Die Macht als Kunde nutzen

8. Sogenanntes „Bioplastik“ vermeiden

9. Müll sammeln und trennen

10. Reparieren, umgestalten, upcyceln

Im Jahr 2010 wurde vom NABU eine Initiative ins Leben gerufen unter der Bezeichnung „Meer ohne Plastik“. Zwei Jahre später wurde daraus die Initiative „Gewässerretter“ zusammen mit dem
Deutschen Kanuverband, dem Deutschen Seglerverband und dem Verband Deutsche Sporttaucher. Angeschlossen hat sich später noch der Deutsche Ruderverband. In vielen Aktionen wurde Müll aus den Gewässern und Uferbereichen entfernt. Informationen sind unter www.Gewässerretter.de abrufbar.

Jürgen Fritzsche

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Rettet die Artenvielfalt!

Im Verlaufe der Erdgeschichte gab es bereits fünf Perioden, in denen es zu einem Massensterben bzw. Artenverlust mit über 75% in der Tierwelt kam. Anhand geologischer, paläontologischer und vor allem radiometrischer Nachweis- und Datierungsverfahren lassen sich die Krisen in der Erdgeschichte dokumentieren. Viele Daten sprechen dafür, dass der Globus sich in einer 6. Phase eines Massensterbens befindet. Im Unterschied zu allen vorherigen Ereignissen, die durch natürliche Prozesse ausgelöst wurden, sind es diesmal die Aktivitäten der Menschheit selbst. Die Ursachen sind vielschichtig: Verlust von Lebensraum, Veränderungen in der Landnutzung, Entwaldung, Umweltgifte, Jagd und Wilderei oder Ausbreitung neuer Krankheitserreger seien als hauptsächliche Ursachen genannt. Immer mehr gewinnt der menschengemachte Klimawandel für den Artenverlust an Bedeutung und wird mit Sicherheit bald die Hauptursache sein. Die Liste der WWF (World Wide Fund for Nature) der vom Aussterben bedrohten Tierarten und bereits ausgestorbener Tierarten wird immer länger. Laut einem Bericht des WWF haben sich die Tierbestände weltweit um 70% reduziert, in Flüssen und Seen sogar um 80%.


„Wenn wir die ökologische Landwirtschaft nicht deutlich ausdehnen, können wir nicht sicher sagen, ob in zehn oder zwanzig Jahren von der jetzigen Vogelpopulation noch etwas übrig ist.“ ( Peter Berthold. Ornithologe und Verhaltensforscher) .


Das ist zwar drastisch formuliert, beschreibt aber eine bittere Wahrheit mit Blick auf die Entwicklungen und Veränderungen in der Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten.
In diesem Zusammenhang ist für unseren Verein ein Thema aktuell geworden, dass man unter der Überschrift Renaturierung von Feldwegen zusammen fassen kann. Der Zustand von Feldwegen in unserer Umgebung ist elende. Einige frühere Feldwege und Feldraine sind der Großflächenlandwirtschaft komplett zum Opfer gefallen, andere vernachlässigt und lückenhaft. Hier eröffnet sich ein lohnendes Betätigungsfeld um für die Natur, die Umwelt und für die Biodiversität Gutes zu tun. Der Wert von Feldwegen mit ihren Feldgehölzen besteht darin, dass sie Lebensraum für Tiere sind, Schutz vor Winderosion bieten, Bodenaustrocknung mindern, das Mikroklima verbessern, eine Funktion als Staubfänger haben und in der Blütezeit auch Bienenweide sind. Außerdem sind Hecken und Gehölze von Feldwegen CO2-Speicher. Natürlich sind solche Feldwege auch prägend für das Landschaftsbild. Aktuell sind zwei Feldwege in der näheren Umgebung für Renaturierungen in Vorbereitung, beide unter der Überschrift Obstbaumfeldweg. Das ist einmal das Teilstück Hauptwanderweg zur Ragower Mühle von Mixdorf bis zum Wald mit bdeidseitig anzupflanzenden Hochstamm- Obstbäumen. Zeitraum für die Anpflanzungen: Oktober/November. Das zweite Feldwegprojekt befindet sich in Müllrose in der Verlängerung der Alten Poststr. bis zur Umgehungsstr. Dieser Feldweg war augenscheinlich vor etwa 80 Jahren als Obstbaumfeldweg angelegt. Einige Uraltbäume sind noch vorhanden, von den meisten sind nur noch Totholzhaufen vorhanden. Auch hier besteht das Ziel in einer Renaturierung als
Obstbaumfeldweg. Pflanztermin ebenfalls im Oktober/November. Für Müllrose besteht noch der Vorbehalt, dass die SVV das Vorhaben so bestätigen muss.


Ein großer Wunsch besteht zunächst darin, dass für die Pflanztage im Herbst eine Beteiligung der Bürger stattfindet. Für den Feldweg Mixdorf via Ragower Mühle Beteiligung Mixdorfer Einwohner, für den Feldweg Alte Poststr. ebenso tatkräftige Mitwirkung von Müllroser Bürgern. Der Pflanztermin wird rechtzeitig bekannt gegeben. Diese Vorhaben sollten als Gemeinschaftsprojekt beider Kommunen verstanden werden. Deshalb gleich noch eine weitere Bitte um Spenden zur Finanzierung aller Sachkosten.


Für Spende auf unser Spendenkonto als Überweisungsgrund bitte „Baumspende Mixdorf“ oder „Baumspende Müllrose“ angeben.
Spendenbescheinigungen werden bei Angabe der Adresse ausgestellt.
J.Fritzsche

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Jeder Baum zählt

Die letzten 10 Jahre waren die wärmsten seit Beginn der regelmäßigen Aufzeichnung von Wetterdaten. Die Auswirkungen dieser Klimaveränderungen konnten auch die Brandenburger mit aller Deutlichkeit spüren.

Sommerliche Hitzeperioden, Trockenheit, Dürre und Ernteausfälle, Waldbrände und permanente Zunahme klimabedingter Waldschäden. Angesichts der weltweiten Zunahme von klimabedingten verheerenden Sturmkatastrophen und Überschwemmungen dürfte klar sein, dass weitere Migrationswellen die Folge sein werden. Deshalb hat eine wirksame und nachhaltige Klimapolitik allerhöchste Priorität. Ergebnisse der Staaten werden im November bei der nächsten Klimakonferenz in Glasgow präsentiert und man sollte hoffen, dass alle Staaten auch willens sind, ihre Anstrengungen zum Klimaschutz zu verstärken. Ein großer Störfaktor ist mit der Abwahl von D.Trump als USA-Präsident nicht mehr vorhanden, aber leider war und ist er nicht der Einzige, der eine menschheitsverursachte Klimaveränderung leugnet. Das sollte alle anderen Länder nicht davon abhalten, das Ziel, die globale Erwärmung auf möglichst unter 1.5 Grad zu halten, mit aller Konsequenz anzugehen. Bei Betrachtung der jetzt schon stattgehabten Klimafolgen, kann man sich vorstellen, welche Auswirkungen auf den Globus zukommen,wenn die globale Erwärmung 1,5 Grad oder mehr erreicht. Was ist zu tun ? Zur Rettung des Klimas müssen Menschen weniger CO2 freisetzen, sowie weniger Kohle und Öl nutzen. Die effizienteste Maßnahme aber bietet die Natur selbst. Einer Studie zufolge kann der Klimawandel durch nichts so effektiv bekämpft werden wie durch Aufforstung. Bäume zu pflanzen, habe das Potential, zwei Drittel der bislang von Menschen verursachten klimaschädlichen CO2-Emissionen aufzunehmen. Das haben Wissenschaftler der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich errechnet. Die Forscher haben aufgezeigt, wo auf der Welt neue Bäume wachsen könnten und wie viel Kohlenstoff sie speichern würden. Die Erde ist derzeit mit 5,5 Milliarden Hektar Wald bedeckt. Die Wissenschaftler der ETH Zürich halten eine Neubepflanzung von bis zu 1.8 Milliarden Hektar für möglich. Es geht vor allem um ehemals intakte, aber heute zerstörte Ökosysteme, so die Wissenschaftler der ETH. Mit Abstand die meisten Flächen für Aufforstung haben demnach Russland, gefolgt von USA, Kanada, Australien, Brasilien und China. Die neuen Wälder könnten 205 Milliarden Tonnen CO2 speichern, wenn sie heran gewachsen sind. Eine Reihe von gemeinnützigen Vereinigungen sammeln Spenden für Baumanpflanzungen in Deutschland und in aller Welt. Das sind z.B. „Grow my tree“, „Plant for the Planet“, „Primaklima“ oder „Naturefund“. Es hat sich gezeigt, dass die Spendenbereitschaft von Jahr zu Jahr größer geworden ist. Das ist ein gutes Zeichen !

Durch das Klima geschädigter bayrischer Fichtenwald ((c) Felix Mittermeier)

Die Forscher der ETH haben bei ihren Berechnungen bewusst Städte und landwirtschaftliche Flächen ausgespart. Und doch besteht hier ebenfalls ein großes Potential für die Bindung von Kohlenstoff aus der Atmosphäre mit Bäumen straßenbegleitend, in Parkanlagen, in Gärten oder auch mit der Renaturierung von Feldwegen. Der Zustand besonders der Straßenbäume ist vielerorts nicht gerade rosig. Der bestehende Baumbestand steht unter Klimastress, ist anfällig für Krankheiten geworden und z.T. abgestorben. Noch immer werden mehr Bäume gefällt, als nachgepflanzt. Bei Neupflanzungen oder Nachpflanzungen sollte selbstverständlich sein, dass klimaresistente Bäume gepflanzt werden und Baumpflege in der Anwachsphase Pflicht ist. Jeder Baum speichert bei normalem Wachstum etwa 22 kg Kohlenstoff pro Jahr. Das ist nicht viel, gemessen an den 9600 kg, die jeder Bürger in Deutschland pro Jahr verursacht. Das heißt nicht, dass jeder Bürger das persönlich verursacht, sondern es ist eine rechnerische Größe aus Gesamtheit der CO2-Emissionen des Landes. Trotzdem ist jeder Baum ein kleiner Baustein, um den Klimafolgen zu begegnen. Viele Bäume, nicht nur im Wald, auch in den bewohnten Städten, haben dann schon eine beachtliche Wirkung. Seit Jahren wird untersucht, welche Bäume sich als Stadtbäume und Parkbäume den Bedingungen des Klimawandels am besten anpassen. Dabei ist vor allem wichtig, wie die Bäume Trockenheit und Hitze vertragen. Aus allen Untersuchungen haben sich Favoriten heraus geschält, die inzwischen von Baumschulen ausdrücklich als „Klimabäume“ angeboten werden. Neben der schon häufig gepflanzten Silberlinde, sind das beispielsweise Dreispitzahorn, Purpurerle, Kanadischer Rotdorn, gefülltblühende Vogelkirsche, schmalkronige Stadtulme oder auch der Säulenfächerbaum (Gingko biloba). Gerade der letztgenante hat sich als Klimabaum besonders hervor getan. Insgesamt lässt sich im Baumsortiment unter etwa 60 verschiedenen Bäumen eine Auswahl für Klimabäume treffen.

Eines muss trotzdem betont werden, und das sagen auch die Forscher der ETH : Eine Aufforstung kann trotz allen Potentials nur eine von vielen Maßnahmen sein. Eine rasche Abkehr vom fossilen Wirtschaftsmodell ist notwendig und kann mit Hilfe eines sektor-übergreifenden CO2-Preises am besten erreicht werden. Dazu soll auch die ab diesem Jahr erhobene CO2-Bepreisung von Heizöl, Gas und Kraftstoff dienen mit 25 EUR pro Tonne für 2021. Anstieg der Bepreisung bis 2025 auf 55 EUR. Da die Unternehmen den Mehrpreis an den Kunden weiter gibt, hat der Gesetzgeber eine Entlastung der Verbraucher an anderer Stelle vorgesehen. Und ein Teil der Mehreinnahmen soll in Klimaschutzmaßnahmen fließen.

In Norwegen ist bei der CO2-Bepreisung ein wesentlich höherer Betrag fällig. Das sind derzeit 57 EUR mit Anstieg auf 195 EUR bis zum Jahr 2030. Das soll nicht ein Vorbild für Deutschland sein – muss es auch nicht. Die bis 2025 ansteigende CO2-Bepreisung sollte schon genügend Druck erzeugen, damit die Wirtschaft forciert klimaneutral wird.

Ein Schlüssel für eine erfolgreiche oder nicht erfolgreiche Klimapolitik jedoch ist und bleibt, wie auf kommunaler Ebene mit den Problemen und Folgen der bestehenden Klimakrise umgegangen wird. Viele Kommunen haben sich in den vergangenen Jahren ein „Integriertes Klimaschutzkonzept“ (IKSK) erarbeiten lassen und haben damit eine Richtschnur für politisches Handeln in der Hand. Wie sieht es im Amt Schlaubetal in dieser Hinsicht aus ? Man darf es vielleicht wohlwollend so umschreiben: Von den politisch Handelnden ist noch nicht ausreichend wahr genommen worden, dass wir uns schon mitten in einer sich verstärkenden Klimakrise befinden und dass im November 2019 das Europäische Parlament für Europa den Klimanotstand ausgerufen hat. Das sollte eigentlich das ultimative Signal für eine konsistente kommunale Klimapolitik sein. Wann sollte damit begonnen werden ? Möglichst bald !!

Jürgen Fritzsche

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Solarstrom für das Eigenheim. Lohnt sich das?

Eigentlich ist diese Frage schon seit längerer Zeit beantwortet. Gerade in Ostbrandenburg mit der bundesweit höchsten Sonnenscheindauer ist eine Photovoltaikanlage auf dem Dach eine lohnende Investition. Verfügen Sie über ein Eigenheim mit einem idealerweise nach Süden ausgerichteten Dach und einer Dachneigung von 20 bis 40 Grad? Dann sollten Sie diesen Vorteil für die Erzeugung eigener Elektrizität nutzen.

Benötigte Komponenten

Jede Photovoltaikanlage besteht aus mehreren Komponenten. Kernstück sind die Photovoltaikmodule auf dem Dach. Diese erzeugen aus der Solarenergie Gleichstrom. Um diesen Gleichstrom verwerten zu können, muss man ihn in Wechselstrom umgewandeln. Dafür benötigt man einen Wechselrichter. Weiterhin gehören Verkabelung, Anschlusselektrik, Zähler für die Abrechnung und eine Unterkonstruktion für die Solarpaneele dazu. Man kann die Anlage um Komponenten wie ein Energiemanagementsystem und/oder einen Batteriespeicher erweitern.

Strom selbst erzeugen lohnt sich

Der Strompreis liegt jetzt schon über 30 Cent brutto pro kWh. Dieser wird sicherlich in den nächsten Jahren noch steigen. Daher ist selbst erzeugter Strom eine lohnende Alternative. Der Strompreis aus dem Netz setzt sich aus dem reinen Erzeugerpreis, den Steuern, Umlagen, Abgaben und Entgelten zusammen. Das führt hier in Deutschland zum höchsten Preis in der EU pro kWh. Andererseits sind die Kosten für eine Photovoltaikanlage drastisch gesunken, und zwar seit 2006 um etwa 75 Prozent. Daher wird der Entschluss zur Installation einer eigenen Photovoltaikanlage zu einer richtig guten Investition. Das gilt vor allem, wenn man den erzeugten Strom für den Eigenbedarf nutzt. Eine komplette Einspeisung in das Netz ist bei der derzeitigen Vergütung von unter 10 Cent pro kWh nicht mehr empfehlenswert. Nur der Überschuss zum selbst verbrauchten Strom muss ins Netz eingespeist werden und wird mit diesem bescheidenen Betrag vergütet.

Wann sich ein Batteriespeicher lohnt

Allerdings ist davon auszugehen, dass diese Einspeisevergütung noch weiter sinken wird. Wenn der Strombedarf des Hauses eher abends oder sogar nachts besteht, werden Sie sicherlich um einen angemessenen Batteriespeicher nicht herumkommen. Damit und mit einem intelligenten Energiemanagement kann man bis zu 70 Prozent des Eigenbedarfs abdecken. Bei idealen Voraussetzungen ist eine Erhöhung auf 75 -80 Prozent möglich.Ein Speichersystem ist selbstverständlich auch eine gute Option für den Einstieg in die E-Mobilität mit eigener Ladestation und „Auftankung“ über Nacht. Auch kann es sinnvoll sein, den selbst produzierten Strom für die Wärmeerzeugung zu nutzen.

Wie schon erwähnt, sind die Kosten für Photovoltaikanlagen erheblich gesunken. Das betrifft vor allem die Preise für die Solarmodule, die in bewährter Technologie in Massenfertigung hergestellt werden und auch der Wirkungsgrad immer besser geworden sind. Verfügbar sind 3 Typen: Monokristalline Module, Polykristalline Module und Dünnschichtmodule. Hier bestehen unterschiedliche Eigenschaften, Vorteile und Nachteile. Allen gemeinsam ist, dass für die Stromerzeugung in den Modulen Siliziumkristalle als elektrischer Halbleiter vorhanden sind.

Technologisch in der Herstellung am aufwändigsten sind monokristalline Module, die damit am teuersten sind, aber einen Wirkungsgrad von 14 – 20 % aufweisen. Der Wirkungsgrad ist der Anteil der Sonnenenergie, den die Solarzellen in elektrischen Strom umwandeln.

Leichter herzustellen sind polykristalline Module, damit auch preiswerter. Wirkungsgrad 12 – 16 %. Beide Module sind langlebig, zeigen geringen Verschleiß und viele Anbieter geben eine Nutzungsgarantie von 25 Jahren.

Vor- und Nachteile von Dünnschichtmodulen

Dünnschichtmodule sind am einfachsten herzustellen, sind ohne Metallrahmen und deutlich leichter und preiswerter als die monokristallinen und polykristallinen Module. Sie haben einen Wirkungsgrad von 6 – 10 Prozent. Diese sind eigentlich nur dort einzusetzen, wo die Tragfähigkeit der Dachkonstruktion eingeschränkt ist oder für den Einsatz auf großen Freiflächen.

Dünnschichtmodule erzeugen aber auch noch bei diffusem Licht relativ viel Strom, die Leistung ist auch nicht so von der Außentemperatur abhängig, andererseits unterliegen sie einer höheren Alterung.

Die Entscheidung, welche Module man installiert, dürfte derzeit praktisch immer zur den monokristallinen Modulen gehen. Sie sind nun mal der „Goldstandard“ unter den Modulen, und die Preise sind günstig geworden.

Mit welchen Investitionskosten muss man rechnen?

Für ein normales Eigenheim könnte eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 5 kWp ( peak = höchste erzielbare Leistung) ausreichend sein. Jahresertrag 4.750 kWh. Die Gesamtkosten für die Anlage liegen nur noch bei etwa 1.300 Euro (ohne Speicher) pro kWp. Das sind dann rund 6.500 Euro für die Anlage.Bei einer Leistung von 6 kWp oder mehr sind die Kosten entsprechend höher.

Vor dem Hintergrund der derzeitigen Strompreise sollte sich eine PV-Anlage ohne Speicher in 10 bis 12 Jahren amortisiert haben. Ab dann spart man Geld. Für eine PV-Anlage mit Speicher ist die Zeit der Amortisation länger, aber danach wir richtig Geld gespart. Für einen Eigenheimbesitzer, der eine PV-Anlage installieren möchte, ergeben sich einige grundsätzliche Fragen. Habe ich eine genügend große Dachfläche ? Wie ist die Dachneigung und in welche Himmelsrichtung zeigt die Dachfläche ?

Wie ist überhaupt mein Strombedarf? Benötige ich eine Kreditfinanzierung mit derzeit günstigen Kreditzinsen? Gibt es Fördermöglichkeiten, zum Beispiel ILB-Förderung für einen Batteriespeicher? Und weitere Fragen sind sicherlich auch noch zu klären. Eine fachliche Beratung sollte unbedingt die Regel sein. Dafür kann man jede entsprechende Fachfirma aus der Region in Anspruch nehmen.

Welche Bedeutung solare Energiesysteme für die Energiewende jetzt schon und in Zukunft haben werden, wird auch durch politische Entscheidungen untermauert. Mehrere Städte in der Bundesrepublik erließen für Neubauten die Pflicht zur Installation von Solarsystemen. Das Land Hamburg beschloss eine Verpflichtung für Neubauten, dort wo es möglich und machbar ist, ab dem Jahr 2022 für ganz Hamburg. Diese Pflicht gilt dann auch für Häuser, bei denen eine komplette Dacherneuerung erfolgt. Andere Länder wollen diesem Beispiel folgen. Man darf also gespannt sein, wie es mit dieser Thematik in den nächsten Jahren weiter geht.

J.Fritzsche

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Fertigstellung Streuobstwiese im unteren Schlaubetal

Am 24.10. 2020 war es soweit, dass die Aktion zur Anpflanzung einer Streuobstwiese an der Ragower Mühle gestartet werden konnte. Das Wetter war super und alle Beteiligten waren mit Feuereifer bei der Sache. Nach einer Einführung mit Bild und Wort in der ausgebauten Scheune an der Gaststätte Ragower Mühle ging es zum praktischen Teil auf die Wiese. Hier war alles bestens vorbereitet: Die Pflanzgruben für die 25 Obstbäume waren ausgehoben, dafür nochmals vielen Dank an die Firma Olaf Bardeleben, die das mit einem kleinen Bagger in kurzer Zeit erledigen konnte. Ebenso vielen Dank an die Firma Senkpiel/Apel, die zur Verbesserung der Bodenverhältnisse Mutterboden angefahren hatte .

Die Mitwirkenden am 24.10. waren bunt gemischt. Neben den Mitgliedern unseres Vereins Naturfreunde aus Mixdorf, Müllrose, sogar ein Ehepaar aus Eisenhüttenstadt und ganz stark vertreten die Freiwillige Feuerwehr von Schernsdorf.

So tatkräftig wie sich alle auf die Bäume stürzten, war der Pflanzplan in nicht einmal 2 Stunden abgearbeitet. Nach Enthüllung einer Info-Tafel zur Streuobstwiese am Oder-Schlaube-Spree (OSS) -Wanderweg war der Abschluss der gemeinsame Treff an der Gaststätte bei Kaffee, Gulaschsuppe und Kuchen.

Erste echte Streuobstwiese

Was wurde nun am 24.10. wirklich erreicht ? Mit der Anlage der ersten echten Streuobstwiese im Naturpark Schlaubetal ist eine nachhaltige Aufwertung eines bestehenden Biotops entstanden. Das belegt auch die schriftliche Stellungnahme der Unteren Naturschutzbehörde zu diesem Projekt auf der Wiese im Flora-Fauna-Habitat (FFH-Gebiet) : „ Es handelt sich um eine langjährig landwirtschaftlich genutzte Fläche. Die vorgesehene Anlage einer Streuobstwiese stellt eine naturschutzfachliche Aufwertung der Fläche dar. Zudem ist sie geeignet, das Landschaftsbild aufzuwerten, da sie das touristisch genutzte Mühlengelände im Bachtal optisch zum umgebenden Wald abgrenzen wird. Damit wird auch ein Bezug zur historischen Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen um die Mühle erlebbar. Die UNB unterstützt die Anlage von Streuobstwiesen an geeigneten Standorten, da sie besonders aus Sicht des Artenschutzes ein wichtiger Trittstein im Biotop-Verbund für Insekten, Vögel und Kleinsäuger sein können.“

25 Obstbäume verschiedener Sorten

Die für die Anpflanzung vorgesehenen 25 Hochstamm-Obstbäume ( 12 x Apfel, 3 x Birne, 5 x Kirsche, 5 x Pflaume) wurden im Vorfeld sorgfältig ausgewählt mit Gewichtung auf traditionelle und widerstandsfähige Sorten. Dazu hatten wir uns Ende September in Müncheberg von Dr.Schwärzel, dem führenden Brandenburger Obstbaumexperten, beraten lassen. Diese Hochstamm-Obstbäume werden voraussichtlich 60 – 80 Jahre alt, prägen gerade in der Blütezeit das Landschaftsbild und werden in 20 – 30 Jahren ein Maximum an Ertrag liefern. Das Konzept für diese Streuobstwiese sieht vor, dass die Wiese während der Obstreife frei zugänglich bleibt. Jedermann kann dann für den eigenen Verzehr Obst pflücken oder Kleinmengen mitnehmen.

Dank den Spendern

Wie wurde die Anlage dieser Streuobstwiese finanziert ? Fördermittel oder Mittel aus öffentlichen Haushalten wurden nicht in Anspruch genommen. Die Finanzierung erfolgte komplett über Spendenmittel. Dafür möchten wir uns bei allen Spendern, egal ob es große oder kleine Spenden waren, ganz herzlich bedanken. Hervorheben dürfen wir aber besonders die Raiffeisenbank Beeskow, die mit 1500,-EUR einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen des Projektes leistete. Aber auch die Müllroser Firma Chr.Dahlick Oderglas GmbH und Bauunternehmen U.Zimmer und die Arztpraxis DM K. Bischoff waren mit größeren Spenden beteiligt. Das vorhandene Spendenaufkommen machte es möglich, auf dem gleichen Flurstück, aber separaten Wiesenstück weitere sieben Hochstamm-Obstbäume ( 4 x Apfel. 3 x Pflaume) zu pflanzen. Eine Info-Tafel am Wanderweg enthält Informationen zur der hier bestehenden Streuobstwiese und auch zur Historie, sowie Bilder zu heimischen Tieren.

Inzwischen ist unsere Streuobstwiese im Brandenburger Streuobstwiesenkataster unter der Bezeichnung „Streuobstwiese Ragower Mühle“ eingetragen.

Weitere Aktionen geplant

Ein Blick nach vorn darf an dieser Stelle auch noch sein: Seit November letzten Jahres ist für Europa der Klimanotstand ausgerufen worden. Die dramatischen Probleme für die Natur, für die Umwelt, für die Biodiversität sind allgemein bekannt. Das sind die Themen, die für unseren Verein eine zentrale Rolle spielen. Wir möchten mit weiteren Aktionen einen Beitrag zur Minderung dieser gravierenden Veränderungen leisten. Dazu wünschen wir mehr Mitstreiter und Ideen zu geeigneten Vorhaben. Kontakt kann über Mail: Abklima.schlaubetal@web.de oder Tel. 0175/1580778 erfolgen.

J.Fritzsche

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Streuobstwiese Ragower Mühle

Am 24.10.2020 trafen sich ca. 25 freiwillige Helferinnen und Helfer, um an der Ragower Mühle eine Streuobstwiese anzulegen. Der Erwerb von 25 Obstbäumen wurde durch Sponsoren und Kleinspenden ermöglicht. Wir danken Herrn Börner von der Ragower Mühle für das Bereitstellen der Wiese sowie weitere tatkräftige Unterstützung, den vielen freiwilligen Helfern sowie den Sponsoren und Spendern. Ein ausführlicher Beitrag folgt.

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Bäume sind Leben

In der Überschrift steckt eine Erkenntnis, die nicht erst für Umweltverbände, wie NABU oder BUND oder die „Grünen“ eine fundamentale Bedeutung hat, sondern schon in grauer Vorzeit bei den Menschen vorhanden war. Im Alten Testament steht geschrieben: „Mitten im Paradies pflanzte Gott den Baum des Lebens.“ Nach jüdischem Verständnis handelte es sich hierbei um einen Olivenbaum. Weitere Hinweise auf die Bedeutung von Bäumen finden sich an vielen Bibelstellen, sowohl im Alten Testament wie auch im Neuen Testament. Machen wir jetzt eine Zeitreise durch Jahrhunderte mit intakten und gesunden Wäldern und landen zu Beginn des 21.Jahrhunderts. Genauer gesagt im Jahr 2019. Aufgeschreckt durch Berichte über den Zustand unserer Wälder hatte unsere Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner am 1.8.2019 die CDU-Fachminister zusammen getrommelt um ihre Vorstellungen zu einem umfassenden Aufforstungs- und Waldumbauprogramms zu verkünden. Auslöser war der Waldschadensbericht, der auf einer Fläche von 300 000 Hektar eine Schädigung oder auch völligen Verlust des Waldes aufzeigte. Die Auswirkungen auf Umwelt, Natur und Klima sind enorm. Man sollte sich hier unbedingt den ökologischen und ökonomischen Wert eines Baumes vor Augen halten. Der Baum als CO2-Speicher, als Sauerstoffproduzent mittels Photosynthese, seine Bedeutung für die Vogelwelt und für Kleinlebewesen, als Schattenspender und damit auch gegen die Austrocknung der Böden wirksam. Herausragend auch die Wichtigkeit für das Mikroklima in Wohngegenden und für das Klima insgesamt. Natürlich sollte nicht vergessen werden, dass Holz in vielfältiger Form und Funktion ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Lebens seit Beginn einer Holzverwertung war. Über die Ursachen der Waldschäden muss hier nicht geschrieben werden, darüber wurde ausreichend in den Medien berichtet. Nur soviel muss gesagt werden: Wer heute noch glaubt, dass die Hitze- und Dürrejahre 2018 und 2019 nur klimatologische Ausrutscher waren, der hat noch nicht erkannt, dass sich der Globus in einer durch die Menschheit verursachten und sich weiter verstärkenden krisenhaften Klimaveränderung befindet. Eine Besserung ist vorerst nicht in Sicht. In der Betrachtung des Zustandes der Bäume ist natürlich nicht nur der Wald von Bedeutung, sondern auch die Bäume an Straßen und der innerörtliche Baumbestand. Auch hier sind die Ergebnisse ernüchternd ! Die Hauptstadt Berlin hat im Vorjahr eine Bilanz von gefällten Bäumen zu gepflanzten Bäumen veröffentlicht. Im Ergebnis kamen auf 100 gefällte Bäume 20 nachgepflanzte Bäume, ein gravierendes Missverhältnis. Und die vielerorts vorhandenen Straßenbäume Ulme, Linde und Platane, auch Ahorn, wiesen deutliche Schäden auf. Wenigstens eine statistische Bilanz konnte Berlin erstellen, das ist schon ein kleiner Pluspunkt. Eine solche statistische Aufarbeitung

sollte überall gemacht werden als Grundlage für zukünftige Maßnahmen. Auf jeden Fall besteht dringender Handlungsbedarf. Was also tun ? Ein kommunales Baumpflanzprogramm muss aufgelegt werden mit Bäumen, die dem veränderten Klima widerstehen können. Bei langjährigen Untersuchungen haben sich drei Baumarten als besonders geeignet erwiesen. Das sind die Silberlinde, die Hainbuche und die ungarische Eiche. Ein Baumpflanzprogramm kostet Geld, das ist klar. Das muss in den jährlichen Haushaltsplänen berücksichtigt werden. Aber auch die Bürger selbst haben die Möglichkeit mit Spenden, Übernahme von Baumpatenschaften oder Baumpflegevereinbarungen einen Beitrag für Klima, Umwelt und Natur zu leisten.

Jürgen Fritzsche

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Pflanztag im Oktober

Am 24. Oktober um 14 Uhr führen wir an der Ragower Mühle einen Pflanztag durch. Auf diesem Wege soll eine Streuobstwiese neu angelegt werden. Für die Finanzierung haben wir private Spenden eingeworben. Im ersten Abschnitt pflanzen wir 25 verschiedene Obstbäume, und zwar Apfel, Kirsche, Birne und Pflaume. Wir freuen uns über zahlreiche freiwillige Helferinnen und Helfer. Bitte bringen Sie Spaten und Harke selbst mit. Treffpunkt ist die Gaststätte „Ragower Mühle“. Bitte melden Sie Ihr Kommen unter folgender Email-Adresse an: abklima.schlaubetal@web.de.